Küstenabschnitt südlich von Geraldton |
Am Freitag hat mich Dean spontan zum Campen an den Strand eingeladen, worauf ich natürlich sofort bei dem Leiter der Vereinskantine angerufen habe und ihn bat mir für diesen Nachmittag frei zugeben. „No worries at all – go camping“, so waren seine Worte und darum lasse ich mich nicht zweimal bitten :) Also ab ging’s. Direkt von der Schule nach Hause gekommen, Schulzeug aus dem Rucksack geräumt und anschließend gleich wieder mit einem Handtuch, ner Badehose und nem Pullover gefüllt. Dean noch schnell mit dem Packen des Autos geholfen und schon waren wir bereit zur Abfahrt.
schnell noch ein wenig Luft aus den Reifen lassen |
Nachdem die Männer ein paar schöne Wellen gefangen hatten, mussten sie aufgrund der mangelnden Lichtverhältnisse auch schon wieder das feuchte Nass verlassen und haben mir ganz spontan und freiwillig Gesellschaft geleistet. Auch wenn wir Deutschen hier in Australien als ordentliche „Biertrinker“ gelten, kommt der Bierkonsum hier in Australien uns dennoch ziemlich nahe. Allerdings wissen wir Deutschen im Gegensatz zu den Australiern, wie Bier wirklich zu schmecken hat und vor allem wie man es herstellt.
mit dem 4-Rad-Antrieb am Strand entlang macht mega Spaß :) |
Sonnenuntergang |
v.r.n.l. Mario, Ben, Dean und Ich |
Auch wenn zu Beginn der Fernseher nur das legendäre schwarz-weiß-Bild hergeben wollte, entschied er sich in der Mitte des ersten Viertels doch noch auf die Seite des Guten und wurde farbenfroh. So nahm der Abend also seinen Lauf, bis mich die Müdigkeit irgendwann in mein sandiges Bett trieb, welches sich ganz simpel aus einer Luftmatraze, einem Schlafsack und einem Kissen gestaltete. Mit einem leicht schwindeligen Blick nach oben, konnte ich noch kurz den glasklaren Sternenhimmel bestaunen, bis mir schließlich todmüde die Augen zu gefallen sind.
Nach einer relativ gemütlichen Nacht, wurde ich am nächsten Morgen von den lautstarken Wellen aufgeweckt. Einzig und allein nervten mich die schon am frühen Morgen herum schwirrenden Fliegen, auf welche in den wärmeren Regionen Australiens einfach immer Verlass ist. Nachdem ich meiner morgendlichen Verwirrung ein wenig Übersicht verschaffen konnte, musste ich erstaunlich feststellen, dass sich bereits am Strand entlang um die 10 Autos verteilt haben, welche am Vorabend noch nicht zu sehen waren und das alles trotz der Uhrzeit von 7am.
Footy is on! |
Nachdem die morgendlichen Wellen alle bis 8am gefangen wurden, gab es wie es sich fürs Campen gehört, auch das Frühstück vom Barbecue.
Good morning |
Der Samstag verlief für meine Verhältnisse ziemlich ruhig, denn schließlich musste ich ja mit der richtigen Vorbereitung in die zweite Halbzeit meines Wochenendes gehen, welches sich nicht in Geraldton abspielte, sondern in Perth. Nachdem mich der Wecker um 4.30 Uhr am Sonntagmorgen aus den Federn geschmissen hat, machte ich mich auf den Weg zum Treffpunkt für das anstehende Pokalspiel in Perth. Der Verein hatte einen 25-Sitzer Hertz-Bus organisiert, mit welchem ein geringer Teil der zwei Mannschaften sich auf die fünfstündige Fahrt nach Perth begab. Der Großteil ist bereits am Freitag oder Samstag mit dem eigenen Auto nach Perth gefahren um das Wochenende hinüber in Perth zu verbringen, welches hier in Geraldton als willkommene Abwechslung fürs Wochenendprogramm gilt.
Mein Fußballsach weiße Hose und rote Stutzen Go Reds! |
geliehener Mannschaftsbus |
Glücklicherweise wurde ich dann kurz nach der Hälfte dann noch für einen verletzten Spieler eingewechselt und wurde im rechten Mittelfeld positioniert. Ich bin weder ein Flügelflitzer, noch ein Flankengott. Auch wenn mir die Position nicht so liegt, konnte ich den Trainer dennoch mit meiner Leistung befriedigen, allerdings konnte ich an diesem Tag meinem Spitznamen „Dan the Destroyer“ wohl keine Ehre machen. Whatever…
nach dem Spiel |
Doch bevor es richtig los ging, mussten noch zahlreiche Mägen gesättigt werden, was natürlich nirgendwo praktischer geht als beim Mc Donalds‘ oder Hungry Jacks (in Deutschland auch Burger King genannt). Glücklicherweise gab es gegenüber noch einen Drive-In Bottleshop, wo wir uns noch mit alkoholischen Getränken versorgten – einer amüsanten Heimfahrt stand also nichts mehr im Wege. Dachte ich…wäre da nicht diese sogenannte „initiation“, welche mir noch bevor stand. Anfangs hatte ich noch keinen Plan was damit gemeint war, bis der erste der neuen Spieler sein Aufnahmeritual schmerzhaft über sich ergehen lassen musste. Das Schlimmste war also für mich zu wissen, dass auch ich irgendwann dran sein werde, allerdings nicht wann genau.
La Fiamma Party Bus |
Die Heimfahrt war jedenfalls ein riesen Ding, welches ich wohl so schnell nicht vergessen werde – richtig gute Stimmung, Vereinsgesänge, Aufnahmerituale und sämtliche amüsante Spiele. Die Busfahrt endete um 23 Uhr mit der Ankunft in Geraldton. Wer den Bus sauber gemacht hat und wo die zerrissenen Unterhosen gelandet sind werde ich wohl heute Abend im Training herausfinden müssen :)
Bestens gelaunt und mit Vorfreude auf das Training verabschiede ich mich mit diesem Eintrag auch schon wieder von euch und wünsch euch allen noch eine angenehme und stressfreie Woche.
Bis bald!
Daniel
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