Samstag, 15. Januar 2011

Cairns, Kuranda & Red Centre

Da sitz ich nun wieder in Perth und muss euch gleich mal von dem Ende meiner Reise erzählen. Ich muss einfach nur schmunzeln, weils mich bei jedem Gedanken an die letzten 10 Std. zereist :) Es hat einfach so chaotisch aufgehört wie es angefangen hat - nicht das irgedetwas total schief gelaufen ist oder so, es ist einfach alles wieder anders gekommen als erwartet und was ich daraus geacht hab ist noch viel lustiger. Ich komm später auf die ganze Geschichte zurück, bis dahin sag ich bloß: "Ich fühle mich wie ein asiatischer Tourist".


Aufenthaltsetage
Nachdem meine Familie wieder zurück ins kalte Deutschland geflogen ist, habe ich die letzten 5 Tage in Cairns, genauer im "Northern Greenhouse" Backpacker-Resort verbracht. Für mich persönlich war das schon wieder ein kleiner Luxus: Klimaanlage, einen Kühlschrank sowie ein komplettes Bad im Zimmer und ein gemütliches bett, welches ich mir dieses mal nicht mehr teilen musste. Michi, du brauchst dir allerdings keine Sorgen machen, denn dein lautstarkes Geschnarche hat ein Südkoreaner übernommen, welcher direkt über mir geschlafen hat -.- Das war wohl dann auch das einzige negative an diesem Resort, denn ansonsten war die Atmosphäre dort relativ ruhig und gemütlich, eigentlich genau das richtige nach einer durchaus aufregenden und nicht stressfreien Reise.

Freshwater Station
Nachdem ich mir es also die ersten zwei Tage auf der faulen Haut bequem gemacht habe, wars mir dann allerdings auch wieder langweilig und so habe ich kurzer Hand eine Tour nach Kuranda, einem Städtchen in dem "Atherton Tableland" gebucht. Nachdem ich mich ein wenig umgehört hatte, habe ich mich dafür entschlossen die Hinfahrt mit dem Zug und die Rückfahrt mit der Seilbahn zu unternehmen. So hat mich am Morgen des dritten Tages ein Shuttlebus vom Resort abgeholt und zur "Freshwater-Station" gebracht, von welcher aus der Zug seine Fahrt über 40 Brücken und durch 15 Tunnel Richtung Kuranda startete. Der Schienenstrang auf welchem die Anreise nach Kuranda erfolgte wurde Ende des 19. Jahrhunderts erbaut um Bauholz aus dem Regenwald zu den Siedlungen an der Küste zu transportieren. Die komplette Fahrt dauerte 1 1/2 Std. inklusive dem Stop an den "Barron Falls", welche an diesem Tag, aufgrund des vielen Regens, ziemlich gewaltig waren.

Barron Falls
Kuranda Bahnhof
Sommer Trend 2011
Bikini und Badehose aus Känguruleder

Meinen Tag in Kuranda hab ich mir dann mit einer einstündigen Wanderung durch den Regenwald und entlang des Barron-Rivers, sowie mit den Besuchen auf dem "Heritage-Market" und dem "Original Rainforest Market" verbracht.
Zurück ins Tal ging es wie schon erwähnt mit der 7,5 km langen Seilbahn, welche Teilweise nur wenige Meter über dem Dach des Regenwaldes hinweg schwebte. An zwei Stationen bin ich allerdings dann noch ausgestiegen und hab mich noch zu verschiedene Aussichtspunkten begeben von welchen man teilweise eine Sicht bis raus aufs Great Barrier Reef hatte.

Ich hätte gern auch eins, wären die Orginalen doch nicht immer so teuer :(

Barron River von der Gondel aus
In den letzten zwei Tagen habe ich zwar keine großen Touren mehr unternommen, langweilig wurde mir es in Cairns trotzdem nicht, weil irgendwie immer was los ist. Nachts wie tags sind die Straßen immer voll. Was Cairns für mich allerdings wirklich besonders macht ist, dass es einen öffentlichen Lagoon gibt - eine Art kostenloses Schwimmbad welches von morgens um 6 Uhr bis abends um 10 Uhr geöffnet hat und in dieser Zeit auch von Lifeguards bewacht wird. Es soll ein wenig den in Cairns nicht vorhandenen Strand ersetzen was ihnen damit auch relativ gut gelungen ist.

Außerdem Lagoon gibt es in Cairns noch sämtliche Souvenier und Einkaufshops sowie eine schöne Uferpromenade und einen tollen Yachthafen, auch in das Casino hab ich einen Blick geworfen. So hab ich also meine letzten Tage in Cairns verbracht, bevor es heute morgen um 4 Uhr aus den Federn, Richtung Red Centre ging. Denn als letztes Ausflugsziel stand der Ayers-Rock oder Uluru auf dem Plan.

Richtung Perth ging es dann also wieder mit der Zeit in den Westen wo ein 5-stündiger Stop am Ayers-Rock-Airport auf mich wartete. Mit der Landung am Ayers-Rock hat dann auch schon mein persönlicher Wettlauf gegen die Zeit begonnen. Mit der Erwartung, dass der Flughafen ca. 5km vom Ayers-Rock entfernt ist und das im halbenstunden-Takt Busse hin und her pendeln, bin ich am Flughafen gelandet. Als mir dann allerdings gesagt wurde, dass dieser allerdings 30km vom Flughafen etnfernt liegt und von keinem Bus direkt angefahren wird, ist mir erst einmal das Kinn zum Boden gefallen! War der Aufpreis für den Zwischenstop umsonst? Soll ich jetzt 5 Stunden hier am Flughafen warten? Nein, mit Sicherheit nicht! Jetzt bin ich schon so nah an dem Ziel dran, jetzt will ich auch noch ganz hin!
Ayers Rock / Uluru

Glücklicherweise fuhr ein Bus, mit einer Hand voll Hotelgästen, in die Stadt welche sich "Ayers Rock Resort" nennt und fast ausschließlich aus Hotelen besteht. Dort angekommen hat mich der Busfahrer an einem dieser Hotels abgelassen, an welchem ich mich dann schnell informierte wann der sogenannte "Uluru-Express" ein kleiner Shuttlebus" als nächstes zum Ayers Rock fährt. Wie ich erwartet hatte, pendelt mehmals täglich einer hin und her, allerdings nur im 1 1/2-stündigen Takt. Letztendlich blieb mir dann nur die Möglichkeit mit dem Bus dort hinzufahren und gleich wieder zurück, denn mit jedem Aufenthalt hätte ich nicht nur den Bus zurück verpasst sondern auch mein Flugzeug zurück nach Perth. Abgesehen von dem Bus, musste ich dann auch noch ein Nationalpark-Ticket erwerben. Am Uluru angekommen bin ich also nur schnell aus dem Bus ausgestiegen, konnte einige Fotos schießen und dann musste ich auch schon wieder einsteigen. Das war also meine Begegnung mit dem großen roten Stein :)

das wohl faszinierenste am Uluru ist,
dass er von verschiedenen Seiten total anders aussieht.

Ich glaube mittlerweile müsste auch geklärt sein warum ich mich mittlerweile wie ein asiatischer Tourist fühle :D Um ehrlich zu sein, es fühlt sich scheiße an! Ich hätte viel lieber einige Stunden dort verbracht, am liebsten wäre ich einmal herum gewandert und dann wieder gegangen. Allerdings muss ich zu meiner Verteidigung sagen, dass ich wohl das Beste aus dieser Situation gemacht habe, denn die Frau vom Quantas Check-In hatte mir schon damit gedroht, dass das Flugzeug auch ohne mich losfliegen wird, wenn ich nicht rechtzeit zurück bin.
Natürlich habe ich mich vor dem ganzen Trip vergewissert, dass ich auch wieder rechtzeitig am Flughafen zurück sein kann, ansonste hätte ich das ganze ja auch nicht gemacht - soviel Verantwortungsbewusstsein besitze ich dann auch noch :) Als fast letzter bin ich dann zwar an Bord gegangen was mittlerweile ja aber keinen mehr interessiert, denn ich bin wieder gut in Perth angekommen. Mit diesem chaotischen Trip ging dann also meine Reise zu Ende.
Nach Alice Springs oder doch zum Ayers Rock?
Die Tage bis zum 21.Januar, dem Start unseres Mid-Year-Camps, werde ich nun noch bei Michelle verbringen. Werde ihre noch dabei helfen die letzten Sachen vorzubereiten bis dann am 21. über 20 Freiwillige aus aller Welt zusammen kommen.

Dienstag, 11. Januar 2011

Es war ne geile Zeit!

Nach den tollen Tagen die wir am Mission Beach verbracht haben, ging es auf zur letzten Etappe nach Port Douglas. Ursprünglich war Cairns als letztes Reiseziel geplant, allerdings hatten wir noch genügend Zeit um einen Abstecher in den weiteren Norden zu machen, welcher sich durch aus gelohnt hat!

Als wir nach schon einer Stunde Fahrt in den Norden Cairns hinter uns gelassen haben, ging es auf einer wunderschönen Küstenstraße in Richtung Port Douglas. Am liebsten hätten wir auf der Fahrt dorthin manchmal einfach angehalten um geniale Ausblicke von der Küstenstraße auf die Strände zu werfen. Glücklicherweise gab es auf der Straße rechts und links einige Haltestreifen und Ausblickpunkte von denen man geniale Aussichten hatte.

Nachdem wir in Port Douglas angekommen sind und auch bereits schon den Campingplatz für die kommenden zwei Nächte gefunden haben, ging es erst einmal zum Touristen Informationszentrum, denn schließlich hatte mein Vater immer noch kein wildes Krokodil gesehen und das Great Barrier Reef stand ja auch noch vor der Haustür.

Da wir relativ früh in Port Douglas angekommen sind, konnten wir am selben Tag noch mit der „Lady Douglas“ in die Mangroven schippen um nach einem Krokodil zu suchen. Doch auf der 1 ½-stündigen Fahrt sind uns nicht nur 3 wilde Krokodile begegnet, sondern auch ein riesen Weiskopf-Seeadler, welcher eine Spannweite von nahezu 2 Metern hatte.

Nachdem die Crew an Bord ihn mit Fisch gelockt hat, kam er auf die Schlamm-Bank angeflogen und hat sich beeindruckend den Fisch gekrallt. Ein so abenteuerliches Erlebnis musste auch gleichwertig am Abend mit einem Bier in einem Pub abgeschlossen werden, welches begleitet von Live-Musik gleich doppelt so gut schmeckte.

Nach einer weiteren tropischen Nacht, welche uns alle in dem Campervan nachts zum Schwitzen getrieben hat, ging es am nächsten Morgen zum „Aristocat-Büro“ wo wir doch letztendlich nach langer Diskussion unseren Tauchtrip zum Great-Barrier Reef gebucht haben. Da dieser allerdings erst am nächsten Tag stattfand, konnte noch ein weiterer Tag mit einem geilen Erlebnis gefühlt werden – es ging zum „Cape Tribulation“.

vom Aussichtpunkt
mit dem Daintree-River in der Mitte

Auch wenn geographisch das Cape Tribulation nur 60km von Port Douglas entfernt ist, hat es uns dennoch fast zwei Stunden gekostet um den Daintree-River mit der Fähre zu überqueren und uns durch die kurvenreiche Küstenstraße zu kämpfen, welche nach langem Auf und Ab schließlich dann doch auch noch ein Ende nahm.

Hauptgrund dieses Ausfluges war eigentlich „nur“ der Blick auf den wundervollen Küstenabschnitt, welche nirgends in Australien so zu finden ist, denn Cape Tribulation ist der einzige Punkt an dem die durch Regenwald geprägte Bergkette welche stehts parallel zur Küste verläuft auch wirklich mal auf die Küste trifft. „Where the Rainforest meets the Reef“ – so heißt es in vielen Werbungen für diese Region.

Süßwasser-Pool
„Nur“ hieß es an dem Tag aus folgendem Grund: Als wir an der Touristen Information nach den möglichen Aktivitäten gefragt haben, wurde uns nur nebenbei und auch als letztes der Süßwasser Creek erwähnt, in welchem man eben schwimmen kann. Warum konnte die Frau nicht erwähnen, dass das ein MUSS ist und man da auf keinen Fall vorbei fahren soll? Im Nachhinein muss man ja froh sein, dass sie es überhaupt erwähnt hat, im Gegensatz zu all unseren Reiseführern, die sämtlichen scheiß erwähnen und empfehlen außer so etwas Geiles!


mein Bruder und Ich
Glasklares Wasser – ich stand im Wasser und konnte meine Füße sehen, als würde ich im Freien barfuß auf Steinen stehen. Das Wasser war so klar, dass sogar Forellen darin schwammen – wie man vllt. weiß benötigen Forellen sehr sauberes Wasser zum Leben. Gespeist wurde der Süßwasser Pool von einem Bach welcher aus dem Berg kam und dennoch eine angenehme Temperatur von ca. 20C° hatte. Umgeben von Regenwald – rechts und links suptropische Pflanzen, Bäume und Lianen.
Auch seht einfach selbst :) Ja ihr dürft uns beneiden :D


Was sollte so ein Tag eigentlich noch toppen? Da war doch noch der Ausflug zum Great-Barrier Reef oder?

Am nächsten Morgen ging es also früh raus aus den Federn und ab zum Hafen in Port Douglas, denn schon um 9 Uhr legte unser Schiff ab. Auf dem Weg zum „Outer Reef“ welches 60 km von der Küste entfernt liegt und somit so schnell wie nirgendwo anders in Australien zu erreichen ist, musste noch ein wenig Papierkram bezüglich des Tauchens erledigt werden. Nach der einstündigen Fahrt waren wir dann schließlich an unserem ersten der drei Spots angekommen. Da ich das letzte mal vor 7 Jahren am roten Meer in Ägypten getaucht bin, hat es kurz gedauert bis ich mich unter Wasser mit der Ausrüstung vertraut gemacht habt, danach konnte ich das Riff allerdings in seinen vollen Zügen genießen. Natürlich musste solch eine Erfahrung auch irgendwie festgehalten werden und so hab ich mir kurzer Hand noch ne Unterwasserkamera ausgeliehen, mit welcher mir hoffentlich doch der ein oder andere Schnappschuss gelungen ist.


Um euch ein informatives Feedback über das Tauchen zu geben, muss ich auf die Erfahrungsberichte meines Vaters zurück greifen, welcher mit seinen über 500 Tauchgängen schon fast zum Fisch mutiert ist und schon an einigen Orten der Welt mit der Brille unters Wasser geguckt hat :)
Das Great Barrier Reef gehört wohl zu einem der wenigen Riffe der Welt an welchem die Korallen noch so gut erhalten sind. Allerdings gibt es noch einige andere Orte auf der Welt an welchen man mehr sieht. So sein Fazit, welchem ich ihm im letzten Punkt, aufgrund meiner Taucherfahrung im roten Meer, zustimmen kann. Vielleicht lag es auch einfach an unserem Guide – warum musst ich zweimal mit noch 90bar im Tank aus dem Wasser?
Das Tauchen an sich hat dennoch riesigen Spaß gemacht, worunter wohl auch die ca. 60m weite Sicht und die angenehme Wassertemperatur dazu beigetragen haben. Nach unserem zweiten Tauchgang welcher kurz auf den ersten folgte gab es danach noch ein leckeres Mittagessen auf dem Boot. Für den dritten und letzten Spot des Tages sind wir noch alle zum Schnorcheln ins Wasser gesprungen, was nahezu genauso gut war wie das Tauchen. Zurück auf dem Festland haben wir uns noch eine Hafenbar ausgesucht, an welcher wir mit Bier und Wein auf den tollen Tag angestoßen haben. Der Tag endete allerdings am späten Abend dann in Cairns, da wir am nächsten Tag dort schon unseren geliebten Jucy abgeben mussten.
Unser grün-lilaner Flitzer, welchen wir mittlerweile mehr als lieb gewonnen haben, bekommt von mir das Prädikat „Zuverlässig“. Ohne Probleme hat er uns die insgesamt 4700km durch Australien geführt, welche wirklich nicht immer einfach waren. Selbst mit seiner überaus auffälligen Farbe konnte er sich von den Kameras der gebührenpflichten Straßen Tarnen – 7 gebührenpflichtige Straßen, dennoch $0 :) Alles war dabei, selbst der eingebauten Küche hat‘s an nichts gemangelt – außer einem große Kochtopf für daddy’s riesen Portionen :D
Den letzten gemeinsamen Abend in Australien haben wir dann noch mit einem leckeren asiatischen Essen und einem tieferen Blick ins Glas ausklingen lassen. Mittlerweile bin ich wieder alleine in Cairns und kann auf einen wunderschönen Urlaub zurück blicken, welcher für mich noch nicht ganz zu Ende ist. Es fühlt sich gut an eine Familie daheim in Deutschland zu haben, die den ganzen Weg und auch den damit verbundenen Stress auf sich genommen hat um mich in Australien besuchen zu kommen. Ich möchte euch hiermit auch nochmal Danke sagen. Ich fang erst gerade an zu realisieren, was eigentlich in den letzten 3 Wochen passiert ist. Danke für die wundervolle Zeit und die Kraft die ihr mir dadurch geschenkt habt!

wir am Beach of Cape Tribulation

Freitag, 7. Januar 2011

to the beach ;)

Hillsborough Nationalpark
Aufgrund der häufigen Nachfragen in den letzten Tagen, ob wir noch schwimmen oder schon untergegangen sind, möchte ich vorab erst mal alle Sorgen beruhigen :) Alles Schwimmflügel sind abgelegt, auch der Rettungsring und das Schlauchboot sind wieder verstaut.






Kangaroos im Hillsborough Nationalpark

Es ist komisch, aber seit wir Rockhampton hinter uns gelassen haben, war weit und breit keine überflutete Straße oder ähnliches mehr in Sicht. Täglicher Sonnenschein mit hin und wieder kleinen Schauern was allerdings ganz normal ist für die Jahreszeit. Wir sind förmlich dem Regen entflohen und in die Sonne gefahren. Endlich haben wir auch die gewünschten Temperaturen, welche sich meistens in Richtung der 35C° begeben, strahlend blauen Himmel, traumhafte Strände zum Baden und sternenklare Aussichten in der Nacht.
Schade dass wir solch ein Wetter nicht von Anfang an haben konnten – das Wetter unterscheidet sich eben in den 3 verschiedenen Klimazonen des Landes. Mittlerweile sehen wir es auch wieder positiv, denn wenn man ein Teil eines Landes kennen lernen möchte, dann gehört auch das unterschiedliche Wetter dazu.

Schnappschuss während der Fahrt
Zuckerrohrplantage im Vordergrund und die Bergkette im Hintergrund

Nicht nur das Wetter hat sich für uns im neuen Jahr verändert, sondern auch die Tagesziele unserer Tour, welche sich fast nun ausschließlich der Ostküste entlang schlängeln und uns nichts mehr ins bergige Hinterland führen. Entlang der Küste läuft nahezu parallel eine Gebirgskette im Inland entlang, welche uns durchgehend auf der linken Fensterseite des Autos verfolgt. Vom Ort abhängig sind die Berge relativ nahe an der Küste oder bis zu 70km Inland. Logischerweise ist dann der Küstenstreifen unterschiedlich breit und flach bis dann plötzlich die Gebirgskette das Höhenmeter, wie aus dem nichts, auf über 1000m ansteigen lässt. Wie schon erwähnt gab es auf unseren Touren in die Berge, zahlreiche Regenwälder und Wasserfälle zusehen, allerdings grasen auch auf den Hochlandplateaus zahlreiche Kühe und Pferde, welche mich an die heimische Alp erinnerten :) Genug vom Regenwald, Wasserfällen, vielfältigen Vögeln, den gigantischen Bäumen, Lianen und vor allem den Gebirgsstraßen welche nicht nur den Magen strapazieren sondern auch das Auto immer wieder an seine Grenze führt, werden wir nun die restlichen Tage in Küsten Nähe verbringen und hoffentlich auch die Gelegenheit bekommen ins 8. Weltwunder unterzutauchen – das Great Barrier Reef.

Stadtstrand in Townsville
Netz gegen die giftig/tödliche Qualle


Im neuen Jahr ging‘s dann also von Rockhampton weiter nördlich Richtung Sarina wo wir unsere erste Nacht im neuen Jahr verbrachten. Auch am darauf folgenden Tag haben wir uns mit großen Schritten unserem Reiseziel Cairns genähert, allerdings nicht aus Angst zu spät anzukommen, sondern aufgrund der Strände und Sehenswürdigkeiten die entlang dieses Küstenstreifens nicht vorhanden sind. Natürlich gibt es überall was zu sehen, allerdings sieht mein Vater nur noch seinem Krokodil entgegen, welches hoffentlich in der Nähe von Port Douglas, 60 km nördlich von Cairns auf ihn wartet – seit dem er im Reiseführer von den Krokodilbesichtigungen gelesen hat, wurde das förmlich zu seinem einzigen Reiseziel :)

Sonnenaufgang am Mission Beach
Am Airlie Beach, einer schönen Küstenstadt, wo auch endlich mal ein wenig mehr los war, haben wir dann die nächste Nacht verbracht. Mein Bruder und ich wären zum Party machen gern noch hier geblieben, allerdings konnten mein Vater und Beate dem Ort nicht so viel abgewinnen und so ging es am nächsten Tag weiter nach Mission Beach, wo wir das erste mal zwei Nächte an einem Ort verbrachten. Nicht nur der wundervolle Strand hielt uns von der Weiterfahrt auf, sondern auch der Tagesausflug zur nahe liegenden „Dunk Island“.


Mission Beach

Den ersten der beiden wunderschönen Tage
haben wir am Strand unter brennender Sonne verbracht, welche uns allen mittlerweile schon einen schönen roten Sonnenbrand verpasst hat. Am Morgen des zweiten Tages ging es dann mit einem Wasser-Taxi auf die „Dunk Island“, welche ca. 10km von der Küste entfernt liegt.


Während mein Vater und Beate den Tag an einem der wundervollen Strände verbrachten, haben mein Bruder und Ich ein wenig die Insel erkundet. In einer zwei stündigen Wanderung ging es durch tropischen Regenwald auf den 271m hohen Mount Kootaloo, welcher uns eine schöne Aussicht auf herum liegende Inseln, bis hin zum weiten Inland bot. Natürlich möchte ich uns hier nicht als faszinierte Wanderer ausgeben, denn auch die restlichen Stunden auf der Insel haben wir zwei an einem wunderschönen Strand verbracht.





Ausblick vom Mount Kootaloo
Dunk Island
Michi und Ich
Dunk Island

Allerdings blieb uns das Baden an diesem Tag nur beschränkt möglich, da von November bis März die Küsten Queenslands‘ von den giftigen „Box-Jelly fish“ Quallen heimgesucht werden und man somit das Baden ohne einen „Ganzkörperkondom“ vermeiden sollte.


Zum Zeitvertreib hat Michi sich dann noch an einer Kokosnuss probiert. Auch wenn letztendlich die gute Milch und das Fleisch zum Vorschein kamen, frage ich mich, wer bei der Öffnung mehr zerbrochen ist :)


Dunks Island
Eingepackt mit dem Erlebnis auch mal auf einer der vielen australischen Inseln gewesen zu sein, ging es dann schon wieder um 14 Uhr zurück aufs Festland wo wir die restlichen Stunden teils am Strand, teils am Pool des Campingplatzes verbracht haben. Der krönende Abschluss dieses Tages war das sehr leckere Barbecue, welches mein Vater auftischte. Vom Hamburger, übers Steak zu den Würstchen und Salat war alles dabei – seine Mission mich nach dem Busch zu stopfen, war hiermit also auch schon getan :D




Unser nächstes Reiseziel wird nun Port Douglas sein, von wo aus ich bestimmt auch noch mit einem weiteren interessanten Bericht euch berichten kann.
Bis die Tage ;)

Samstag, 1. Januar 2011

Happy New Year

Ein wenig verkatert melde ich mich gleich mal zu Beginn des neuen jahres bei euch, für das zweite Update meines kleinen Reisetagebuches. Als aller erstes wünsch ich natürlich meiner Leserschaft erst einmal ein gutes neues Jahr und viel Glück und Durchhaltevermögen bei der Durchsetzung eurer Vorsätze.
Bevor ich euch über die Reise erzähle, muss ich erst einmal was anderes los werden…
Ich wusste natürlich, dass man eine komplette Reise nicht planen kann, man kann lediglich sich einige Reiseziele setzen, die man gerne sehen bzw. besuchen möchte und das wars dann auch schon, denn letztendlich kommt immer alles anders als man denkt. So war es auch dieses mal. Auch wenn ich mich auf ein wenig regnerisches Wetter eingestellt habe, mit solchen Fluten haben dennoch selbst die Australier nicht gerechnet. Die Ostküste steht unter Wasser :D Die Flüsse aus dem Inland bringen die ganzen Wassermassen an die Küste, welche auf solch eine Situation nicht vorbereitet war. Die schlimmsten Überschwemmungen seit 60 Jahren, Menschen werden aus ihren Häusern mit Helikoptern evakuiert, Stadtteile sind von der Außenwelt abgeschnitten, Straßen und Brücken sind überflutet und wir sind mitten drin statts nur dabei :)
Da sieht man einfach mal wieder, wie mächtig die Natur ist.

Nachdem wir also das Hunter Valley hinter uns gelassen haben, gings dann durch zahlreiche Weinbaugebiete in Richtung Port Macquarie gen Küste. Auf einer kurvenreichen Landstraße haben wir uns das Gebirge hinunter geschlängelt. Endlich an der Küste angekommen, haben wir durch reinen Zufall einen freien Zeltplatz gefunden, welcher nicht nur kostenlos war, sondern auch eine wunderschöne Strandlage hatte – das erste Bad im Meer musste also nicht lang auf sich warten.

Sonnenaufgang am kostenlosen Strand :D

Für die geplanten Tagesausflüge am nächsten Tag, mussten wir allerdings die Küste vorübergehend verlassen und wieder zurück ins Landesinnere fahren wo wir uns die „Ebor Falls“ angeschaut haben.


Ebor Falls
Dorrigo Nationalpark
Anschließend ging es dann wieder Richtung Küste wo wir auf dem Weg dorthin einen Abstecher in den Dorrigo Nationalpark gemacht haben. Dort gab es den sogenannten Skywalk, eine in den Berghang gebaute Aussichtsplatform, welche über den Wimpfeln der Urwaldrießen eine grandiose Aussicht verspricht. Allerdings war uns an diesem Tag die Aussicht nicht gegönnt, denn der Nebel der in der Luft lag beschränkte die Sichtweite gerade einmal auf ca. 100m.
Unsere Weiterfahrt führte uns nach Ballina von wo wir unsere nächste Tagestour starteten. Auch dieses mal landeten wir wieder bei einem kostenlosen Campingplatz, welcher uns die Kosten für eine Übernachtung von $50 bis $70 ein weiteres mal einsparte. Mittlerweile habe wir schon 3 mal so genächtigt, die restlichen Nächte haben wir auf Campingplätzen verbracht. Es soll sich nicht anhören, dass man hier seinen Campervan abstellen kann wo man will, ganz im Gegenteil. Sobald man seinen Campervan an einer verbotenen Stelle abstellt und erwischt wird, werden Strafen in Höhe von bis zu $500 Dollar fällig.


Cape Byron
Von Ballina aus ging es dann zum östlichsten Festlandunkt Australiens – Cape Byron. „Kapitän Cook benannte die Landspitze, die von einem 1901 errichteten Leuchtturm gekrönt wird, nach seinem Entdeckerkollegen John Byron“.









Lamigton Nationalpark
Tree Top Walk
Von der felsigen Küste ging es anschließend ca. 80km ins Inland zum Lamington Nationalpark. Auf Hängebrücken, welche teils in den Baumkronen des Regenwaldes verlaufen, haben wir dort einen kurzen Naturlehrpfad besucht. Ganz nach oben ging es dann noch mit einer Leiter, welche zu zwei Aussichtsplattformen von 21 und 32m über dem Boden eine sensationelle Aussicht bot. Mein Bruder musste dann unbedingt auch noch ein Souvenir aus dem Regenwald mitnehmen, bei welchem es sich dieses mal um einen Bluteckel an seiner Fußsohle handelte :) Allerdings hat er diesen erst nach 2 Stunden bemerkt, wo er sich schon mit Blut voll gesaugt hat und einfach abgefallen ist.

Auf unserer Weiterfahrt in Richtung Norden, vorbei an zahlreichen Bananen- und Zuckerrohrplantagen habe wir aufgrund des schlechten Wetters einen Zwangstop in Moololaba eingelegt, denn hier wurde in allen drei Reiseführern der doch so tolle „Underwater World“ Park empfohlen, welcher nicht nur eine reine Zeit- , sondern auch mit $32 Eintritt pro Person eine totale Geldverschwendung war. Naja zum Glück stand diese „Attraktion“ nicht auf meinem persönlichen Reiseplan :)

Wieder ein Stück weiter nordwärts war unser nächster Halt dann in der Nähe von Bundaberg, die Stadt welche australienweit für den sogenannten „Bundaberg Rum“ berühmt ist. Ein Besuch in der Distelerie mit anschließender Schnapsprobe war hier ein Teil des Tagesprogramms, welches allerdings nicht durchsetzbar war, denn auch Bundaberg stand halber unter Wasser.



So mussten wir also aus den letzten 3 Tagen, in welchen wir das Flutgebiet durchquerten, dass Beste aus den Tagen machen. Hin und wieder waren uns Wege versperrt, welche die Weiterfahrt unmöglich machten oder das regnerische Wetter ließ die nahe Lage zum Strand zwecklos erscheinen.
Mittlerweile hat sich in den vergangenen 2 Tagen die Sonne immer stärker durch gekämpft und wir hoffen, dass das Wetter weiterhin auf dem aufsteigenden Ast bleibt. Auch wenn ich hier immer von regnerischem Wetter geschrieben hab, die wenigen Stunden in welchen sich die Sonne bereits durch die Wolkendecke kämpfte, hat dennoch ausgereicht um meiner Familie einen kräftigen Sonnenbrand zu verpassen.
Nachdem wir schließlich das überflutete Rockhampton über den Fitzroy River überquerten, konnten wir dann New Years Eve bzw. Silvester endlich sorgenfrei in dem Städtchen Yeppon, wenige Kilometer nördlich von Rockhampton, in freundlicher australischer Gemeinschaft verbringen. Wenn uns der Rum schon in Bundaberg nicht zugänglich war, so bot „Bob the builder“ meinem Bruder und mir reichlich an.
Da nur Personen mit einer bestimmten Lizenz in Australien Feuerwerkskörper kaufen können, verlief der Rutsch ins neue Jahr dieses mal relativ ruhig. Lediglich die Großstädte organisieren für ihre Einwohner, Touristen usw. große Feuerwerke, welche von speziellen Firmen durch geführt werden.

und mal wieder ein Wasserfall :)

Mit dem Vorsatz euch auch noch in 2011 weiterhin so auf dem Laufenden zu halten, verabschiede ich mich hiermit erst einmal von euch. Ich hoff ihr seid gut ins neue Jahr rein gerutscht und verfolgt meinen Blog weiterhin mit Begeisterung.

wilde Kängurus bei ihrer Lieblingsbeschäftigung :)