Freitag, 18. Februar 2011

Langeweile? Nicht bei mir :)

Kite-Festival in Dongora
Mensch wie hier in der Stadt mir die Zeit davon rennt ist echt unglaublich! Im Busch kamen mir teilweise 3 Wochen wie ne Ewigkeit vor und hier sind ist mittlerweile schon meine vierte Woche in Geraldton angebrochen. Wenn es so weiter geht, dann bin ich gefühlsmäßig nächste Woche schon wieder in Deutschland :)
Am Wochenende waren Sandra, Thomas und Ich zum Beispiel 60km südlich von Geraldton in Dongora beim Kite-stock-Festival, welches natürlich ein Pflichtprogramm für Thomas war, welcher bei gutem Wind nur beim Kiten zu finden ist.

Unter normalen Bedingungen waeren mehr als
100 Kite-Surfer gleichzeitig drausen gewesen.
Ursprünglich war geplant, dass wir über das Wochenende hinweg dort campen, allerdings haben wir kurzfristig die Reservierung auf dem Campingplatz storniert, da heftige Unwetterwarnungen vorhergesagt wurden. Abgesehen vom Wetter war auch noch schlechter Wind vorhergesagt, welcher die Teilnehmerzahl deutlich dezimiert hat. Der Wind kam nämlich vom Inland, welcher den Kite-Surfer im Falle eines Abstürzen des Kites auf die weite See raus treibt und somit ziemlich gefährlich zum befahren ist.


ich hoff, dass Thomas eventuell ein Kite fuer mich
besorgen kann, dann muss ich mich nicht mehr mit
dem Baden zufrieden gebenb :)
Dennoch ging es am Samstagmorgen mit zwei von Thomas’ Kite-Buddies nach Dongora, wo die erste Anlaufstation nicht der schöne Strand, sondern die Bäckerei war, in welcher ich das erste Mal in den Genuss von den doch so bekannten hausgemachten Meat-Pies gekommen bin. Auch wenn mein Meat-Pie um einiges besser war, als die bisherigen welche aus dem Tiefkühlregal kamen, wird diese, ursprünglich englische Spezialität, dennoch nicht zu meinen Lieblingsgerichten. Denn bei mir ist die Vorstellung an einen Kuchen immer noch süß und nicht fleischig :)


Foto-Session
Anschließend sind wir dann an den Strand gefahren, welcher mich persönlich eher zum Baden eingeladen hat, anstatt zum Kiten. Entlang des Strandes haben sich dennoch ca. 40 Kite-Surfer ins Wasser getraut und hier und dort haben verschiedene Händler ihre Kites und Boards zum Verkauf gestellt. Die geplanten Wettbewerbe haben allerdings aufgrund des Windes nicht stattgefunden.
Stadtsrand von Geraldton
Am Sonntagmorgen hat es uns dann mal wieder zum Volleyball an den Strand getrieben. Was für mich allerdings weniger interessant war, denn schließlich treffen sich Sandra und Thomas hier nur mit Freunden, welche mehr an dem Kaffee danach interessiert sind und weniger am Spielen an sich.

Bibliothek in Geraldt
Den Nachmittag habe ich dann noch in der städtischen Bücherei verbracht, bei welcher ich inzwischen auch einen Ausweis bekommen habe. Irgendwie muss ich ein wenig über mich selber schmunzeln, denn in Deutschland wär ich wohl als letztes in die Bücherei gegangen, wenn es mir langweilig gewesen wäre…naja Zeiten ändern sich :)
Abends waren wir dann noch bei portugiesischen Freunde eingeladen, welche uns sehr lecker bekocht haben.

lecker wars
Auf die See ging es dann am Mittoch Abend mit meiner zukünftigen Gastfamilie und einigen Freunden. Um sich vor dem Einzug schon ein wenig kennen zu lernen haben mich Lisa & Steve auf ihr Segelschiff eingeladen um von dort aus den wunderschönen Sonnenuntergang anzuschauen. Abgesehen davon, dass es eine ziemlich chillige Art und Weise ist seinen Feierabend zu genießen, habe ich mich natürlich viel mit Lisa und Steve unterhalten.

auf dem Segelschiff
in rot/pink Lisa, dahinter Conny
und vorne rechts der Steve
Dabei kam dann endlich ein wenig Licht in meine doch nicht ganz durchschaubare Wohnsituation. So wie sie mir es gesagt haben, werde ich also Anfang nächste Woche bei ihnen bis Mitte März einziehen, dann muss ich allerdings vorübergehen woanders einziehen, da sie familiären Besuch bekommen um die Wohnung zu renovieren und nach der ca. 2 wöchigen Pause kann ich dann bei ihnen bis zum Ende bleiben. Ich freu mich schon sehr darauf bei ihnen wohnen zu dürfen, denn abgesehen davon, dass sie sehr sportlich und auch eher die Outdoor-Typen sind, haben sie schon Erfahrungen mit der Aufnahme von Freiwilligen. Ansonsten wird in dem Haus auch einiges los sein, denn sie besitzen zwei Hunde und haben auch eine gemeinsame Tochter Conny. Außerdem sind sie auch wirkliche Australier und nicht wie viele eingewandert, was die ultimative australische Erfahrung verspricht :D

Abgesehen davon, dass ich es mir momentan hier echt gut gehen lasse, gibt es auch noch was zum Schaffen, allerdings um einiges gediegener als im ersten halben Jahr. Gemütlich stehe ich in der Regel um halb 7 Uhr auf. Nach einer morgendlichen Dusche und dem Frühstück geht es dann um 8 Uhr mit dem Rad Richtung Schule, welche erstaunlich spät um 8.50 Uhr startet. Um 15 Uhr haben die Kids dann Schulschluss und ich somit auch Feierabend. So werden dann wohl die meisten meiner zukünftigen Wochentage aussehen. Für die nötige Abwechslung an der Schule sorgen dann die Kids :)

Mein persönlicher Stundenplan wurde inzwischen auch so gut wie außer Kraft gesetzt, denn schließlich treibe ich mich dort herum wo ich gerade benötigt werde. Vergangene Woche habe ich beispielsweise mit den Erstklässlern angefangen das Alphabet zu lernen, was durchaus spaßig war.
„Ants on the apple…a…a…a“ – ich frag mich ob ich damals auch singend das Alphabet gelernt habe?
Selbst den schon etwas älteren Schülern kann ich im Englischunterricht helfen z.B. bei der Rechtschreibung oder Grammatik. Der Mathematikunterricht hingegen ist noch relativ praxisbezogen und bietet für mich daher noch nicht so viel Möglichkeit zum unterrichten. Zum Thema Gleichgewicht, werden halt mit Waagen herum gespielt oder beim Thema Symmetrie werden verschiede Papierkörper gebaut usw.
Doch nicht nur die Schule hält mich beschäftigt, sondern auch meine Organisation in Deutschland für welche ich noch einen Halbjahresbericht schreiben muss und zu verschiedenen Fragen Stellung nehmen soll.

Hat jemand noch en groesseres Lenkrad?
Abschließend erzähl ich euch noch von meinem persönlichen Highlight der vergangenen Woche. Nach über mehr als 6 Monaten hatte ich nämlich das erste Mal wieder Fußballtraining, was verdammt gut getan hat. Nachdem ich mich ein wenig umgehört hab und auch ein wenig im Internet nachgeschaut habe, bin ich auf den Fußballclub „La Fiama“ gestoßen, welcher der Beste in Geraldton ist. Kurzer Hand bin ich dann am Dienstagabend zum Testtraining gegangen. Mit über 30 Mann war für mich die Trainingsbeteiligung erstaunlich hoch, denn schließlich zählt Fußball ja nicht zur Sportart Nr.1 in Australien. Abgesehen von der hohen Trainingsbeteiligung, wunderte ich mich auch über einige Spieler die wirklich gut Kicken können und somit für mich der Stammplatz in der 1. Mannschaft kein Selbstläufer wird.

Zukünftig werde ich also zwei Mal die Woche Training haben und ab April werden am Wochenende dann auch Punktspiele stattfinden, wofür mich der Verein allerdings noch als Spieler registrieren lassen muss. Normalerweise würde der Mitgliedsbeitrag $200 kosten, allerdings wurde mir ein Deal versprochen, da ich als Freiwilliger kein Einkommen besitze.
Zudem habe ich heute noch von Renee, einer Lehrerin an der Schule, eine Besucherkarte für eines der Fitness-Studios hier in Geraldton erhalten, wo ich zukünftig 15 mal umsonst trainieren und somit auch den Trainingsrückstand aufholen kann. Renee hat für mich zuvor auch schon einen kostenlosen Friseurtermin organisiert. Ich bin ihr echt so sehr dankbar, was sie bereits schon für mich getan hat. Allerdings ist Sie nicht die Einzige welche sich sehr um mich kümmert. Viele der Lehrer haben mich schon zu den verschiedensten Sachen eingeladen. Beispielsweise darf ich mit Stephi und ihrer family demnächst zum Campen oder Kate hat mich zum Wakeboarden auf deren Boot eingeladen. Langweilig wird es mir also bestimmt nicht :) Ich find es zudem noch erstaunlich wie sehr das schulische Umfeld sich um mich kümmert und meine Tätigkeit als Freiwilliger zu schätzen weiß, was ich in meinem ersten Projekt zu selten erfahren habe.

Naja jetzt ist erst mal Wochenende und mal wieder Zeit um den Strand auszuprobieren ;) Zum Skifahren wäre ich übrigens auch am Start! Naja beides kann man schlecht haben.

Dennoch wünsche ich euch allen ein wunderschönes Wochenende!
Dani

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