Donnerstag, 10. Februar 2011

Mein zweites Projekt :)


Ein sommerliches Hallo aus dem heißen Geraldton... puuuhh Man ist das hier heiß :) Von wegen in Geraldton ist es kühler als im Busch! In den vergangenen Tagen ist das Thermometer immer an die 40C°-Marke gestiegen. Wer will denn da noch bitte Arbeiten?
Es ist gerade Hochsommer in Geraldton und was der Sommer hier so mit sich bringt ist Wind, Wind und nochmal Wind :) Hier steigt einem nicht nur die Hitze zum Kopf sondern der Wind weht einen auch halber von den Füßen. Soviel zum Wetter – anbei noch liebe Grüße an meinen deutschen Wetterfrosch :D

Weniger stürmisch geht es allerdings in meinem neuen australischen Stadtleben zu. Mittlerweile habe ich mich schön in Geraldton eingelebt, dass Projekt gefällt mir sehr und mit den Leuten in meiner Umgebung verstehe ich mich auch super. Ich bin also sehr froh, dass ich solch einen netten Ort für das zweite Projekt gefunden habe.

Thomas, Sandra und Oskar :)
Zu meiner momentanen Wohnsituation gibt es folgendes zu sagen: Momentan wohne ich bei Sandra & Thomas, welche mich schnellst möglich aus der Notlösung befreien wollten. Wie gesagt habe ich meine ersten sechs Nächte bei Toni verbracht, allerdings mehr oder weniger bequem, denn schließlich ist meiner Luftmatratze jede Nacht die Luft ausgegangen und aus dem Koffer wollte ich nun auch nicht mehr leben. So bin ich also vergangenen Freitag bei Sandra eingezogen, welche übrigens aus der Schweiz ist und an meiner Schule unterrichtet. Nachdem ich schön die Koffer ausgepackt habe, bekam ich dann von der Rektorin einen Anruf, dass sie eine Gastfamilie gefunden hätte und ich meine Koffer doch gleich wieder packen könnte.

mein momentanes Zimmer
Über diese positive Nachricht habe ich mich sehr gefreut, dennoch hatte diese ihre Haken, denn sie würden mich nur für einen Monat aufnehmen. Auch wenn die Erfahrung viele Familien lockt einen wildfremden Freiwilligen aufzunehmen, ist es dennoch ein großer Einschnitt in die Privatsphäre. Ich werde mich zukünftig also wohl dran gewöhnen müssen, von Gastfamilie zu Gastfamilie zu hüpfen, was ja auch nicht so schlimm ist, denn schließlich lernt man dann viele neue Leute kennen und bekommt verschiedene Einblicke in das australische Familienleben :)


so sieht`s also aus, wenn ich morgens aus dem Fenster schaue

so sieht`s dann abends von der Terasse aus
Ich werde also noch die nächsten 1 ½ Wochen hier verbringen und dann weiter in die nächste Gastfamilie ziehen.

Einschulung
Gracia holt sich bei Renee ihre Sonnenblume ab
Deutlich weniger kompliziert geht es in meinem zweiten Projekt zu. Die Grundschule, welche sich für mich nun immer sichtbarer von gewöhnlichen Schulen unterscheidet, wird also für die nächsten 5 Monate mein Arbeitgeber sein. Die einzige Gemeinsamkeit, welche diese Schule wohl mit den staatlichen Schulen hat ist die Schuluniform :) Die Leaning Tree Comunity School ist eine kleine private Schule welche Kinder von 3 Jahren bis hin zu 12 Jahren unterrichtet. Unterrichtet wird in 3 verschiedenen Gruppen:


ARTS
Im sogenannten Ocean-Room :) sind die Kiddys im Alter von 3-6 Jahren. Dieser Teil der Schule ist mehr eine Art Kindergarten, was allerdings aufgrund des Alters auch verständlich ist.
Im Sunflower-Room werden Kinder von der ersten bis zur dritten Klasse unterrichtet.
Im Lighthouse-Room sind die ältesten der Schule, denn hier werden die Klassen 4 bis 7 unterrichtet.
Während an gewöhnlichen Schulen das Lernen vor allem anderen Priorität hat, versucht man hier gezielt die Kinder mit verschiedensten Dingen zum Lernen zu amüsieren.



erste Pause
jedes Kind bringt morgens ein Obst oder Gemuese mit,
welches dann aufgeschnitten und aufgeteilt wird
Head, heart and hands sind dabei die drei Leitbegriffe, an welchen sich die Schule haelt:
Head: Es muss verstanden werden
Heart: Eine emotionale Bindung soll zum Lernstoff hergestellt werden
Hands: Erlerntes soll angewendet werden können und nicht nur Theorie bleiben.
Auch wenn sich das Ganze ein wenig komisch anhören mag, ich bin dennoch froh an einer es außergewöhnlichen Schule gelandet zu sein, denn hier kann ich um einiges mehr mit agieren als an gewöhnlichen Schulen und schließlich ist es eine Art und Weise des Lernens welche ich so bisher noch nicht kennengelernt habe.

im Ocean-Room mit den ganz Kleinen
beim Pizza backen :)
Insgesamt werden an der Schule rund 60 Kinder betreut und unterrichtet. Zum Lehrerstab gehören nur Frauen – ich bin also der einzige junge Mann an der Schule, was es mir ziemlich einfach macht die Jungs für mich zu gewinnen :) Allerdings habe ich festgestellt, dass man hier keine große Taten verbringen muss um von den Kiddys gemocht zu werden :) Mit all den Namen tue ich mir allerdings noch ein wenig schwer, schließlich sind es ja keine gewöhnliche Namen wie Marcel oder Christian, sondern Bradley und Willow – mein Name hingegen war schon nach dem ersten Tag jedem bekannt.
Über die Schule gibt es natürich noch einiges zu erzählen, wobei ich es heute hierfür erst einmal belasse.


Meine Freizeit versuche ich es so gut es geht mit sportlichen Aktivitäten zu fühlen, denn schließlich blieb mir diese Möglichkeit ja über 4 Monate unerreichbar. Zur Schule und wieder zurück geht es mit dem Fahrrad, was sich aufs erste sehr langweilig anhören mag :) Aufs Fahrrad steigen und losfahren ist hier in Geraldton nicht so einfach gesagt, denn für das Gegenteil sorgt der Wind. Da der Wind hier täglich nahezu aus derselben Richtung bläst, habe ich auf dem Heimweg permanent gegen mich gerichtet. Ein wenig Wind schadet natürlich nie, aber wenn ich bergabwärts schon träppeln muss um überhaupt vorwärts zu kommen, kann das Ganze doch als sportliche Aktivität betrachtet werden – ach und morgens habe ich den Wind natürlich nicht in meinem Rücken, da es morgens windstill ist -.-

Thomas beim Kitesurfen
Beim Tennis spielt der Wind natürlich auch wieder eine Rolle und so wird das Spielen hier mehr oder weniger zum Glücksspiel :) Die Umstellung von Sand auf Kunstrasen war für mich dann wohl eher das kleinere Problem. Der Wind ist hier in manchen Dingen also ein richtiger Spielverderber. Allerdings auch nur für manche, denn zum Kyde-Surfen wird er benötigt. Geraldton gehört zu einer der besten Kitesurf-Locations in ganz Australien und demnach wird das hier neben dem normalen Surfen sehr häufig betrieben. Meine ersten Anfänge hab ich am Wochenende machen dürfen, denn Thomas hatte mich mit an den Strand genommen wo ich mit einem Trainings-Kite ein wenig fliegen durfte. Ich hoffe, dass ich bis Mitte März noch ein wenig mehr Erfahrung sammeln kann, denn schließlich bricht dann der australische Winter ein und der Wind verschwindet dann auch.

Das war’s vorerst mal wieder von mir ;)

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