Mittwoch, 2. März 2011

der Alltag nimmt seinen Lauf...

Nachdem ich vergangenen Freitag euch meinen Zwischenbericht als kleinen Lückenfüller veröffentlicht habe, gibt es nun endlich den hoffentlich interessanteren Teil, die Neuigkeiten meines mittlerweile eingetretenen Alltags in Geraldton.
Leider ist der letzte Eintrag schon wieder so lange her, dass ich mir erst diesen Eintrag nochmal anschauen musste um zu wissen wo ich eigentlich stehen geblieben bin und wo ich fortfahren muss. Auf Deutsch: Der gute Vorsatz euch so schnell wie möglich wieder Lesematerial zu liefern ging mal wieder in Luft auf. Der Grund ist ziemlich einfach: Auch wenn ich momentan so ziemlich beschäftigt bin und sämtliche Dinge um die Ohren habe, genieße ich mein australisches Leben momentan sehr, was es für mich umso schwerer macht, mich hin zu setzten und diese Einträge zu verfassen. Allerdings weiß ich auch, dass ich in einer gewissen „Schreibstimmung“ sein muss, um das ganze hier so interessant wie möglich zu gestalten.
Alsoooo :)
Bevor ich am letzten Montag überhaupt umziehen durfte, haben mich Sandra und Thomas noch kurzerhand zum „House-Sitting“ eingespannt. Während sie in Perth Privates zu erledigen hatten, habe ich also auf den Hund und die zwei Katzen aufgepasst.

Mein Wochenendsprogramm war damit allerdings noch nicht gefüllt, denn am Samstag ging es zum Arbeitsdienst meines zukünftigen Fußball-Clubs, denn es wurde eine Mannschaft aus Perth erwartet vor der man sich so gut wie möglich präsentieren wollte. Natürlich wurde von mir, nach zwei Trainingseinheiten, noch nicht erwartet dort zu erscheinen, aber angesichts der Tatsache, dass sie mir bei dem Mitgliedsbeitrag entgegenkommen wollen, habe ich es als selbstverständlich angesehen ein wenig Hand anzulegen und beim Aufräumen zu helfen. Abgesehen von den Aufräumarbeiten, ging es den Toren noch den Kragen, welche frische Metallhaken bekommen haben und somit das Netz zukünftig nicht mehr mit Klebeband befestigt werden muss :) Abschließend gab es dann die australische Version einer Stadionwurst, welche sich hier „Sausage-Sizzle“ nennt. Hierbei dreht es sich um eine Art Thüringer, welche auf eine lätschige Scheibe Toast gelegt, von gedünsteten Zwiebeln überdeckt und mit Barbecue-Sauce verfeinert wird. Fazit: Daumen hoch für die deutsche Stadionwurst :)
Sausage Sizzle
Nachdem ich mich mit dem australischen Fußball ein wenig vertraut gemacht habe, ging es dann am Montagmittag zu meiner zukünftigen Gastfamilie, welche ich ja bereits schon auf dem Segelschiff kennen gelernt habe. Ich bin hier in besten Händen! Abgesehen von einen schönen Haus mit einem tollen Meeresblick haben mich noch zwei Hunde, ein Meeresschwein und 7 Hühner erwartet, welche die Familie noch interessanter machen. Denn ich bin hier bei einer sehr netten, sportlichen und unternehmenslustigen Familie gelandet – meine Zeit in Geraldton wir also vielversprechend. So ging es am Mittwoch nach der Schule direkt ins Freibad. Während Connie beim Schwimmunterricht war haben Lisa und Ich unsere Bahnen gezogen. Ihr werdet euch natürlich fragen, warum man überhaupt ins Freibad geht, wenn man direkt ein Meer vor der Haustür hat? Hab ich mir auch gedacht :)
Anschließend ging es dann wieder auf einen Sunset-Trip mit dem Segelschiff, welcher wie ich herausgestellt habe, so ziemlich regelmäßig stattfindet. So wird kurzerhand mittwochs einfach eine Einladung per SMS an einige Bekannte heraus geschickt, welche sich nicht zweimal um Erscheinung bitten lassen :) Ist ja schließlich auch eine traumhafte Art und Weise seinen Abend zu verbringen.
Lisa erklaert den kids,
wie der "Solar-Cooker" funktioniert

Am nächsten Morgen hat der Wecker mich dann wieder in den Alltag zurück gerufen, welcher trotz des schulischen Stundenplans nicht komplett uninteressant ist. Wie ich bereits schon erwähnt habe, bin ich sehr froh an einer eher außergewöhnlichen Schule gelandet zu sein, denn dadurch lerne ich abgesehen vom akademischen Schulsystem noch ein weiteres kennen. So zum Beispiel stand die vergangene Woche noch mehr unter dem Aspekt „Umwelt“ als sie es ohnehin schon an dieser Schule tut. Auf den „Meat-free-Monday“ und den „Wast-free-Wednesday“ folgte am Donnerstag noch der Bau eines „Solar-Cookers“ und das unterrichten von richtigem Recycling, welches hier in Australien eher noch selten zu finden ist. Montags sollten also die Kinder versuchen fleischfreie Lunch-Pakete mit sich zu bringen und mittwochs Legt man Wert darauf, so viel wiederverwertbares Material zu verwenden wie möglich, was sich abgesehen vom Lunch-Paket eigentlich durch den ganzen Tag zieht.
Der Bau der Solar-Cookers war für mich als umweltbewusster Techniker sehr interessant. Auch wenn die Materialien, relativ simpel gehalten wurden, konnte den kids vermittlet werden, wie effektiv die Sonnenenergie eigentlich sein kann, wenn man sie versucht zu nutzen. Mit einer leeren Pizzaschachtel, Aluminium- und Plastikfolie, schwarzem Papier, Klebeband und einem Stück faden durften die Kids aus dem Lighthouse-Room ihr handwerkliches Geschick prüfen. Da in weiten Teilen Australiens auf die Sonne Verlass ist, konnten die Kocher am nächsten Tag dann auch noch ausprobiert werden, was vielerseits zu Begeisterung geführt hat.
Am Wochenende stand, nach langer Durststrecke, mal wieder der Fokus auf dem Fußball, denn am Samstag hatte ich trotz ein wenig Trainingsrückstand mein erstes Spiel nach über 7 Monaten. Überraschenderweise wurde mir am Donnerstag nach dem Training mitgeteilt, dass ich direkt den Sprung in die erste Mannschaft geschafft habe, worüber ich mich natürlich sehr gefreut habe. Doch bevor es am späten Mittag bei 35C° auf den Rasen ging, musste ich zuvor noch ne weiße Hose und rote Stutzen einkaufen. So hab ich meine ersten 90-Minuten für die „Reds“ mehr oder weniger erfolgreich abgeliefert. Hierbei sind es meine Ansprüche an mich selbst, welche das Leistungsfazit eher bescheiden ausfallen lassen und nicht die Meinung der Mannschaftskameraden welche sehr zufrieden waren. Sportjournalist steht allerdings noch nicht auf meiner Stirn :)

2. Mannschaft
Nachdem Spiel gab es dann noch einen Teller Pasta für alle Spieler und natürlich ein paar Bierle. An diesem Abend blieb es allerdings bei vielen nicht nur bei ein paar Bierchen, denn für einiges aus der Mannschaft, darunter auch mir ging es weiter zu einer Geburtstagsparty. Von dort aus weiter in den Breakers-Club, welcher normalerweise eher ein Pub ist und Endstation war dann das Vibe, eine der zwei Discos in Geraldton, von welcher ich mich, soweit meine Erinnerungen noch zurück reichen, in den frühen Morgenstunden verabschiedet habe.
Überspringen wir nun den verkaterten Sonntag und fahren wir fort mit dem Montag :) Ja, am Montag habe ich das Fitnessstudio getestet, von welchem ich von Renee die Besucherkarte geschenkt bekommen habe. An diesem Tag hab ich mich allerdings eher den Hanteln und Gewichten genähert und weniger den Ausdauergeräten, da meine Beine vom Spiel und der Überbelastung der vergangenen Wochen immer noch sehr schwer waren.
Den Rest der bisherigen Woche habe ich neben meiner Zeit an der Schule noch mit dem Planen meiner Schulferien verbracht. Zwar will ich noch ein wenig in den Norden reisen, allerdings lässt sich die Reise mit $100 Taschengeld im Monat relativ schlecht finanzieren, womit ich die Reise also eher davon abhängig mache, ob ich in den nächsten Wochen einen Cash-Job bekomme oder eben was meine Gastfamilie macht.
Da sind wir dann auch schon wieder am Ende meines Wochenrückblickes angelangt. Auf den nächsten könnt ihr euch allerdings wirklich freuen, denn abgesehen vom School-Camp, welches morgen stattfindet, nimmt mich meine Gastfamilie mit auf einen spannenden Trip. Von Freitag bis Montag sind wir nämlich mit dem Segelboot auf der offenen See und segeln zu den sogenannten Abrolhos-Islands hinaus, welche ca. 70km von der Küste entfernt liegen. Ihr könnt euch also auf einen spannenden Bericht und interessante Bilder freuen!
Der Leserschaft aus meiner Stadt wünsch ich abschließend noch einen lustigen Fasching!
Auch wenn ihrs nicht hören wollt, aber darauf hätte ich jetzt auch Lust :)
Gruß Dani

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