Mittwoch, 9. März 2011

School-Camp & Abrolhos Islands

Da hab ich endlich wieder festen Untergrund unter den Füßen :)
Zurück von einem genialen Segeltrip begrüß ich meine Leserschaft, welche hoffentlich eine freudige Faschingszeit hatte. Solange ihr noch von links nach rechts Lesen könnt, ist jeder Kater erlaubt, welcher einigen von euch ohnehin noch im Magen liegen wird. Um ehrlich zu sein, wäre ich ja bei dieser ganzen Feierei auch gerne dabei gewesen, aber ich muss euch leider mitteilen, dass die Alternative mindestens genauso gut war ;)

School-Camp
beach competetion
Bevor es am Donnerstag Abend aufs Segelschiff „The Shady Doctor“ ging, lag noch ein anstrengender, allerdings sehr spaßiger Arbeitstag vor mir. Alternativ zum normalen Schulalltag hatten nämlich die meisten der Kinder ihr School-Camp, welches mit sämtlichen sportlichen Aktivitäten geprägt war und natürlich aufgrund des heißen Wetters im Freien stattfand. Alle Kids wurden am Morgen in 4 Gruppen aufgeteilt, wovon mir eine davon zugeteilt wurde. Durch den Tag hindurch gab es dann verschiedenste Wettbewerbe zwischen den Gruppen. Das morgendliche Programm fand durchweg am Strand statt, wo sich die kids im Bay-Watch Style verschiedenste Rennen lieferten. Gefesselt von meinem Ehrgeiz, hab ich natürlich wieder vergessen Sonnencreme aufzutragen und habe im Gegensatz zu den kids auch keinen Hut getragen, was mir am Ende des Tages mal wieder einen extremen Sonnenbrand im Gesicht verpasst hat – zu mindestens in dieser Hinsicht kann ich noch etwas von den kids lernen :)
Mittags wurde gemeinsam noch nach der versteckten Schatztruhe gesucht, welche für alle Kinder eine coole Erfrischung versprach. So konnte durch das Lösen verschiedenster Aufgaben, Teile der Schatzkarte erworben werden, welche letztendlich den Ort, an welchem die Schatztruhe versteckt war, verriet. Am Abend fand dann noch eine gemeinsames Abendessen mit den Eltern statt, welche teilweise ihre Kids dann wieder mit nach Hause nahmen. Die etwas Älteren verbrachten anschließend noch die Nacht im School-Camp, bevor es am Morgen dann wieder in die Schule ging.
The Shady Doctor
Steve's und Lisa"s Segelschiff
Ich hingegen habe mich allerdings nach dem Abendessen verkrochen und mich auf den Weg nach Hause gemacht, denn für mich hat bereits am Donnerstagabend schon das verlängerte Wochenende begonnen :) Zusammen mit Lisa, Steven und Connie ging es schon am Abend an den Hafen, wo wir die Nacht im Segelschiff verbrachten um am Morgen früh aufbrechen zu können. Bevor wir am Morgen allerdings aufbrechen konnten, mussten wir noch auf Kirstie warten, welche uns begleitete. Sie gehört zu Steve’s Crew, welche Sonntags immer am städtischen Segelrennen teilnimmt und somit schon ein wenig vertrauter mit den ganzen Knoten, Segel und Seilen ist.
Aufgrund des mangelnden Windes, spannten konnten wir am Morgen allerdings keine Segel spannen und mussten auf den Motor zurück greifen, welcher uns nach 7 Stunden und 5 Knoten im Schnitt sicher ans Ziel gebracht hat. So sind wir am Nachmittag dann an der Leo-Island angekommen, welche allerdings nur ein Teil der Inselkette „Abrolhos-Islands“ ist. Bevor ich euch mehr über den kompletten Trip erzähle, gibt es hier schnell eine Beschreibung, wo es mich überhaupt hin verschlagen hat:
Satelitenaufnahme von der Inselkette
Der Houtman-Abrolhos-Archipel ist ein etwa 60 km vor der Küste Western Australias - in Höhe der Küstenstadt Geraldton - gelegenes Inselgebiet.
Zum Archipel gehören über 120 Inseln und Riffe, die sich in Form einer nahezu parallel zur Küste verlaufenden Inselkette über ca. 100 Km erstrecken. Die Gruppe wird in drei Inselregionen unterteilt, die jeweils durch schmale Meeresstraßen voneinander getrennt sind (von Norden nach Süden):
· Wallabi-Inseln (einschließlich North Island)
· Osterinseln (dort waren wir)
· Pelsaert-Inseln
Zum Archipel, genauer zu den Wallabi-Inseln, wird meist noch North Island gezählt, obwohl diese Insel ein wenig abseits der Inselkette liegt.
Der Archipel wurde schon Ende des 16. Jahrhunderts von portugiesischen Seefahrern entdeckt. Wegen der zahlreichen Untiefen und schroffen Korallenriffe, welche teilweise kaum sichtbar oder nur wenige Zentimeter unterhalb des Wasserspieles liegen, galt die Region höchst gefährlich für die Seeschifffahrt, insbesondere die damaligen Holzschiffe.
Natürlich habe ich mich vor dem Ausflug auch ein bisschen über die Inseln informiert und da ist mir das Buch „The Islands of the angry ghosts“ über den Weg gelaufen, in welchem die Geschichte des dort liegenden Schiffwracks der „Batavia“ erzählt wird. Auch hier für eine kleine Zusammenfassung:
Eine der tückischen Riffbänke der Inseln wurde am 4. Juni 1629 einem berühmten holländischen Handelsschiff, der Batavia, zum Verhängnis. Das Segelschiff strandete, die über 300 Menschen an Bord konnten sich aber noch auf nahegelegene unbewohnte Inseln retten. Die provisorische Gemeinschaft der Überlebenden zerfiel jedoch rasch. Die Gestrandeten wurden durch eine Gruppe von Meuterern der Batavia unter Anführung eines gescheiterten Apothekers, Jeronimus Cornelisz, terrorisiert und größtenteils ermordet.

Nachdem wir am Nachmittag den Anker gesetzt hatten, spannten wir das Zelt auf dem Deck auf, lupften das Boot und das Kanu ins Wasser, verstauten alle Sachen ordentlich – notwendige Dinge, welche das Boot für die nächsten Tage so bequem wie möglich machten. Nachdem all das erledigt war, musste das Abendessen allerdings noch gefagen werden, was selbstverständlich reine Männer Sache ist :) Nein, dieses mal gibt es keinen langweiligen Bericht über irgendwelche „handlines“ oder normale Angelrouten. Dieses mal ging’s dem Fisch mit dem Speer an den Kragen :D

das Opfer
die Waffe
und der Taeter :)
Ausgestattet mit Schnorchelausrüstung und jeweils einer „Speer-gun“ fuhren wir raus auf eines dieser Riffe, welches nicht unter dem Naturschutzgebiet liegt. Während ich noch dabei war mich mit der kompletten Ausrüstung zurecht zufinden, schmiss Steven schon einen schönen dicken Blue-Bone ins Boot. Doch egal wie sehr ich mich beeilte, kurz darauf hatte er schon den zweiten Fisch geschossen und somit war das erlaubte Pensum schon aufgebraucht und wir durften keine weiteren Fische fangen. Mit der Erwartung, dass ich ohnehin keinen Fisch schießen werde, durfte ich allerdings trotzdem mein Glück versuchen. Nachdem ich den ersten Schuss in den Korallen und den zweiten im Leeren versenkt habe, hat der dritte allerdings schön in einem Blue-Bone eingeschlagen, was nicht nur Steve sondern auch mich sehr verwundert hat. Um das Fischen mit dem Speer zu beschreiben, brauch man eigentlich nicht viel sagen. Man taucht langsam ab, sucht sich einen Fisch aus, zielt auf ihn und sobald man auf derselben Höhe ist, drückt man ab. Hierbei muss nur darauf geachtet werden, dass man den jeweiligen Arm gestreckt hält und man sich auf der Höhe des Fisches befindet, denn falls der Schuss daneben geht, möchte man seinen Speer ja nicht an den Korallen verbiegen, geschweige dem, möchte man die Korallen ja auch nicht zerstören.

Nach einer durchaus schaukligen und schlafarmen Nacht sind wir gemeinsam am Morgen dann zu einem der vielen Riffe gefahren und haben ein wenig geschnorchelt. Das Tachen am Great Barrier Reef war ja schon einzigartig, aber das Schnorcheln hier, kommt ziemlich nahe an GBR ran. Schade, dass ich keine Unterwasserkamera dabei hatte, aber falls ich noch einmal die Gelegenheit bekomme, auf die Abrolhos Islands zu fahren, dann werde ich mit Sicherheit nicht ohne eine gehen. Sagenhafte Korallenstöcke wohin das Auge reicht und auch an der Variation an Fischen kann ich mich nicht beschweren.

Nachmittags sind wir dann zur „Leo-Island“ gefahren und haben uns dort ein wenig die Füße vertreten. Allerdings gabs auf der Insel nur Steine und gestrandete Korallen, sowie ein paar Muscheln...wer nach Schatten suchte, suchte hier vergeblich – kein einziger Baum. Wie ich mir sagen habe lassen, sehen die Inseln hier größtenteils alle gleich aus und so treiben sich Vogel- und Seelöwenkolonien auf den meisten der Inseln rum.




Steven & Ich
Am Abend versuchten Steven und Ich noch unser Glück mit dem Blinker. Wie sich schnell heraus gestellt hatte, war die Ausrüstung zu schwach für die Jagd auf Thunfische. Auf der Suche, nach Vögeln, die ins Wasser tauchen um Fische zu fangen, ging es mit dem Boot raus, wobei Steven das Boot lenkte und ich die Angel mit dem Blinker daran hinter uns her zog. 2 verlorene Blinker und 4 hits waren am Ende das Resultat, wobei ich mir Sicher bin, dass wir mit einer stärkeren Leine einen Thunfisch an Bord gezogen hätten. Naja Spekulatius bringt uns allen nicht, so blieb‘s am Abend dann eben wieder bei einem leckeren, frisch gefangenen Blue-Bone :)

auf dem Rueckweg gings dafuer umso windiger zu
ruhiger Morgen
nach drei Naechten unter Deck
folgte eine auf dem Deck
Ich hab euch schon wieder viel zu viel erzählt…ich lass nun einfach die Bilder für sich sprechen. Kurz zusammen gefasst möchte ich allerdings noch was los werden. Zum ersten mal in freier Wildbahn Delfine gesehen, welche neben uns am Boot mit geschwommen sind, hautnah an einem Seelöwen dran gewesen, das erste Mal mit einem Speer Fischen gewesen, sagenhaftes Schnorcheln und natürlich gediegene Abende auf dem Deck, beim Sonnenuntergang mit Bier – DAS hat WAS :D

Maennersache
Lisa & Kirstie
Lisa beim Sushi rollen
war mega lecker!
WaaaSaaaaBiii :)


Ich bin schon wieder reif für die Insel :D

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