Dienstag, 10. Mai 2011

Hitting the Road

Auf den ersten Eintrag im Mai folgt nun gleich der Zweite, für welchen ich ganz weit hinten in der Gedächtnis-Schublade kramen muss. Eigentlich ist es ja noch gar nichts solange her, als ich, das sich in herbstliche Temperaturen begebende Geraldton in Richtung Perth verlassen habe. Allerdings habe ich durch die Reise in der Zwischenzeit so viel erlebt, dass mich nur die geschossenen Bilder an das Erlebte erinnern.

auf dem Weg nach Perth
typisches Landschaftsbild für Western Australia

Dominik
Thomas
Am 17.April war es dann auch endlich soweit und mein Bus, welchen ich kurzfristig noch schnell nach Perth gebucht hatte, brachte mich nach einer langweiligen, 5-stündigen Fahrt in Perth an. Genauer gesagt in Midland an der Bushaltestation von welcher mich die Jungs mit ihrem Wicked-Campervan abholten. Auch wenn ich zuvor 

Jule
Rico
zwar telefonisch Kontakt mit einem dieser Jungs hatte, wusste ich natürlich nicht genau ob man sich darauf verlassen konnte, geschweigendem was ich zu erwarten hatte. So war die 30 minütige Wartezeit schon ein kleiner Nervenkitzel. Denn im Falle eines Nichterscheinens wäre ich ohne alles da gestanden. Dennoch wurde ich, wenn auch ein wenig verspätet, von der Bushaltestelle abgeholt, wovon wir zu der Wohnung fuhren, in welcher zwei der vier Jungs wohnten.Da ich es bereits jetzt schon total unpersönlich und nervig finde von irgendwelchen Personen zu reden, werde ich euch zuerst meine Travelmates vorstellen, damit ihr auch zukünftig wisst von welchen Personen die Rede ist.

verschiedene Campervans am Scarborough-Beach

Scarborough-Beach
Also wie gesagt, ging es dann ab zu Dominik und Thomas in die Wohnung, welche lediglich ein Zimmer bei einem Mauritianer untergemietet hatten. Nachdem ich nun der 3. war, welchen die beiden kürzlich einfach so mit ins Haus geschleppt hatten, schmiss er uns kurzer Hand raus und so standen wir nun abends um 21.00 Uhr ohne Schlafmöglichkeit da. Also machte sich die Frage auf, wo wir fünf nun in einer Großstadt wie Perth übernachten konnten, ohne unerwartet von den sich hier rumtreibenden Rangern erwischt zu werden. Denn schließlich wollte keiner von uns die doch relativ satte Strafe für das unerlaubte Campen bezahlen und so ist es immer wieder ein „Katz und Maus Spiel“ zwischen Backpackern und Rangern. Glücklicherweise trafen wir mitten in der Stadt am Scarborough-Beach auf einen Parkplatz voller Backpacker und Campervans an welchem wir uns relativ sicher fühlten. Da der Van allerdings für 5 Personen deutlich zu klein war, schlugen Jule, Rico und ich unsere Schlafgelegenheit kurzer Hand am Strand auf, was ich ja bereits schon von dem Wochenausflug mit Dean gewohnt war. Mit was ich allerdings nicht gerechnet hatte, waren die doch deutlich unterschiedlichen, nächtlichen Temperaturen im Vergleich zu Geraldton, welche die sternenklare Nacht am Strand ungemütlicher machten, als sie eigentlich hätte sein können. Dennoch ausgeschlafen und unerwischt wollten wir am nächsten Tag Perth auf die lange Reise nach Adelaide verlassen, wobei vorerst noch einige Vorbereitungen getroffen werden mussten, denn dem Van stand ein Check-Up bevor, welcher von der lächerlichsten Art und Weise war. Nach einer Std. Wartezeit checkte einer der Mechaniker das Wasser und das Öl und riss anschließend den Prüfaufkleber ab, womit auch der „große“ Check-Up schon erledigt war. Wirklich verwunderlich war das letztendlich doch nicht, denn schließlich haben die Wicked-Campervans hier in Australien nicht den besten Ruf, was die Zuverlässigkeit anbelangt und so lediglich von den Backpackern gemietet werden, welche sich nur für die günstigste Variante entscheiden.

Perth
Anschließend kauften wir noch Lebensmittel im Supermarkt und machten uns auf zum „Biking-Fishing and Camping-Shop“ bei welcher ich mich mit einem Zelt eindeckte, auch wenn mir anfangs versprochen wurde im Campervan übernachten zu können. Wie allerdings die vorherige Nacht deutlich zeigte, war in diesem Van max. Platz für 3 Personen und so teilte ich die Kosten zusammen mit Rico und Jule, wobei ich die Mehrheit des Preises übernahm, allerdings es am Schluss auch mit nach Hause nahm. Dem Aufbruch stand nun also nichts mehr im Wege und so machten wir uns am Nachmittag mit einem verkehrssicheren Fahrzeug auf den Weg gen Süden :) Um ehrlich zu sein, hatten Dominik und Thomas den besten der Wicked-Campervans gemietet. Die Premium-Variante, ausgestattet mit Klimaanlage und sogar einem Radio. Auf unserer Reise sind uns auch einige der günstigsten Vans begegnet, welche überraschenderweise noch auf allen Vier Rädern stehen konnten :D Naja jetzt habe ich mich genug über die Vans lustig gemacht, aber ich muss nach 4 Wochen einfach immer noch schmunzeln wenn ich an diesen Check-Up denke :D



unser Van



Busselton - unser Schlafplatz am Strand
Weit sind wir am ersten Tag allerdings nicht gekommen und so hieß unsere erste Übernachtungsstation Busselton, eine kleines Ferienstädtchen an der Geographe Bay. Allerdings mussten wir relativ schnell feststellen, dass auch hier sämtliche Parkplätze mit „No Camping“-Schildern bestückt waren. An dieses Schild hatten wir uns ohnehin relativ schnell gewöhnt, denn diese gibt es hier wie Bäume im Wald und so wurden sie nach anfänglicher Einschüchterung im Laufe der Zeit mehr und mehr ignoriert. Dennoch fanden wir einen relativ geschützten Parkplatz, mit Strandlage, an welchem Jule und Ich das Zelt aufschlugen. Rico hatte bereits mit dem Eintreten der Dunkelheit und der mit sich bringenden Kälte, das Schlafen im Zelt bereits schon abgehagt und so teilte ich das Zelt nur noch mit Jule.
der Pier in Busselton
Überraschenderweise war die Nacht in Busselton nochmal um ein Stück kälter als in Perth, was den Pullover, die Jeans, sowie die Socken um einiges wertvoller machte als für was ich sie anfangs eigentlich gehalten hatte. Auch wenn die Nacht mit 11C° eine der kältesten war, machte der morgendliche Blick aus dem Zelt wieder alle Strapazen wett. Wer kann morgens nach dem Aufstehen auch schon einen Blick über den Strand hinweg genießen? Grundsätzlich standen Jule und Ich in der Regel frühzeitiger auf, als die Jungs die Im Bus pennten, denn unsere morgendliche Ruhe wurde meistens von dem lauten Geräusch der brechenden Wellen, von Spaziergängern oder Joggern gestört. Nach einer weiteren Nacht um Strand schauten wir uns am nächsten Morgen uns erst einmal den Pier in Busselton an, welcher mit knapp 2km der längste Holzpier der südlichen Hemisphäre ist. Liebend gern hätten wir diesen auch betreten, allerdings versucht man hier in Australien an allem möglichen Geld zu verdienen und so hätte uns das alleinige Betreten schon $5 gekostet. Glücklicherweise gab es in der Nähe des Piers öffentliche Toiletten, welche zudem noch Duschen besaßen, wo wir das Besteck vom Vorabend spülen, sowie eine kalte Duschen nehmen konnten. An die kalte Dusche und komischen Blicke der Einheimischen gewöhnte ich mich relativ schnell. Wenn man schließlich auf Low-Budget reist, muss man eben den eingeschränkten Komfort in Kauf nehmen und so war alles was nicht den Geldbeutel strapazierte herzlich Willkommen. Im Laufe dieses Vormittages machten wir uns dann weiter auf den Weg Richtung Süden, wo unser nächstes Übernachtungsziel Augusta hieß.

Leuchtturm am Cape Naturaliste
Auf dem Weg dorthin machten wir allerdings noch einen Abstecher zum Cape Naturaliste, welches einen schönen Blick auf die Küstenlandschaft bot, sowie in den Monaten Juni bis Oktober zum Whale-Watching einlädt. Weiter südlich ging es dann auf der Cave-Road (Höhlen-Straße) Richtung Augusta. Interessant war hierbei zusehen, wie sich die Landschaft mit jedem gefahrenen Kilometer langsam änderte. Während rund um Perth sich der sogenannte Wheatbelt (Weizengürtel) erstreckt, prägen weiter südlich zahlreiche Eukalyptusbäume das Landschaftsbild.
Einen weiteren kleinen Abstecher machten wir ein paar Kilometer südlich von Margaret River an einen der bekannten Surfing Strände. Thomas wollte noch ein letztes Mal sein schon angebrochenes Surfboard testen, welches wir nach seinem letzten Wellenritt endgültig aus dem Van verbannen konnten, da bei 5 Leuten mit Gepäck, ohnehin nicht viel Platz für ein so sperriges Teil war. Überraschenderweise lud der Redgate-Beach nicht nur zum Surfen ein, sondern auch für einen Sprung in das kühle Nass.
Anschließend wollten die Jungs noch einen Blick in eine der Höhlen bzw. Tropfsteingrotten werfen, welche sich zahlreich entlang dieses Küstenabschnitts erstreckten, allerdings fand die nächste Führung erst am darauffolgenden Tag statt, zudem stimmte das Reiseportmonnaie auch nicht zu den $20 Eintritt mit ein.
Redgate-Beach
Mit dem Einbruch der Dunkelheit kamen wir dann schließlich im kleinen Fischerdorf Augusta an, wo die Jungs noch ihr Glück mit der Angel probierten, bevor das Abendessen mal wieder sehr eintönig auf dem Gasbrenner zubereitet wurde. Zum dritten Mal in Folge landeten die günstigsten Spaghetti mit der günstigsten Tomatensoße bei mir auf dem Teller, welche zwar den Gaumen nicht wirklich verwöhnten, dennoch ihren Zweck erfüllten.

Wohin es uns nach einer weiteren sehr kalten Nacht verschlug erfahrt ihr dann in meinem nächsten Eintrag, welcher hoffentlich sehr bald folgen wird. Schließlich muss der kleine Dani jetzt ins Bett, da er morgen stolze 20 Jahre alt wird und somit auf die 30 zusteuert :D

Redgate-Beach

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