Donnerstag, 26. Mai 2011

Adelaide

Adelaide
Von Port Augusta, welches wir lediglich nur als Übernachtungsstop nutzten, war der Weg nach Adelaide nicht mehr weit und so führten wir unsere Reise am frühen Morgen weiter fort.
Doch wie sah es eigentlich inzwischen mit der Weitereise von Adelaide nach Melbourne aus? Schließlich ging mein Flug zurück nach Perth von Melbourne aus und der Roadtrip mit den Jungs war soweit ja nur bis Adelaide geplant. Im Voraus habe ich bereits gewusst, wann wir ungefähr in Adelaide ankommen werden und gab mir selbst 9 Tage um von Adelaide nach Melbourne zu kommen. Auch wenn die Distanz um einiges geringer ist, als die welche wir bis dato zurück gelegt hatten, plante ich dennoch 1-2 Tage mehr ein. Grund dafür war die noch vor mir liegende Great Ocean Road, für welche ich mir lieber länger Zeit geben wollte als zu wenig.
Adelaide
Dominik hatte bereits die Great Ocean Road befahren und war deshalb eher an der Weiterfahrt direkt durchs Land nach Sydney interessiert. Jule und Rico hingegen wollten ebenso lieber die Küstenvariante fahren. Auch wenn der Campervan Dominik gehörte, passte er sich problemlos der Gruppe an, da für ihn die Great Ocean Road auch für einen zweiten Blick nicht zu schade war. Thomas war von der Diskussion ausgeschlossen, da in Adelaide seine Reise vorerst endete. Für ihn ging es zum Wwoofing auf Kangoroo-Island, welches die 3. Größte Insel Australiens ist und südlich von Adelaide liegt.
Hier schnell eine Erläuterung was Wwoofing eigentlich bedeutet:

„Wwoof ist eine Abkürzung und steht eigentlich für Willing Workers On Organic Farms. Diese Bewegung nahm ursprünglich seinen Anfang in Australien und Neuseeland - inzwischen gibt es das jedoch in vielen Ländern. Ging es anfangs nur um Arbeit auf organischen Bauernhöfen, hat sich der Begriff auch auf andere Tätigkeiten ausgedehnt und steht vor allem einen halben Tag Arbeit gegen Unterkunft und Verpflegung.“

Adelaide
Sorgen um die Ankunft in Melbourne musste ich mir in folgedessen nicht mehr machen und konnte die noch bevorstehende Zeit bedenkenlos genießen. Somit war dieses eine Problem schon mal aus der Welt geschafft, übrig blieb aber auch nur noch ein weiteres, welches mein Gesäß war. Nach der Durchquerung der Nullabour-Wüste und den zahlreichen Stunden im Campervan war ich gottesfroh, dass wir in Adelaide stoppten und es auch nicht vor hatten auf die Schnelle wieder zu verlassen. Letzten Endes verbrachten wir 3 Nächte auf der „wohlbekannten“ Trimmer-Parade, welche uns Dominik mal wieder vollgepackt mit Backpackern versprach :)
Adelaide
Diesen Insider muss ich euch einfach erwähnen, da er von Adelaide nach Melbourne immer wieder für Enttäuschung aber Lachen zugleich sorgte. Da Dominik bereits diesen Teil Australiens bereist hatte, wusste er natürlich am besten wo die beliebtesten Backpacker Plätze liegen. Dachten wir :P Täglich bei der Absprache um die nächste Übernachtungsmöglichkeit, brachte Dominik stets den Einwand, dass er einen Ort kenne, an welchem sich viele Backpacker rumtreiben und wo eigentlich immer was los ist. Letztendlich stellte sich dann allerdings meistens heraus, dass wir die einzigen Idioten auf einem der vielen Parkplätze waren und so blieb uns wiederum nur die Hoffnung, dass er beim nächsten Mal Recht behielt. Auch wenn uns die Parkplätze meistens leer empfingen, waren sie dennoch mit Toiletten und Duschen ausgestattet, was vorerst das Wichtigste war.

Adelaide - Royal Botanic Garden
Adelaide - Royal Botanic Garden
Den ersten Tag in Adelaide verbrachten wir mit einem kleinen Spaziergang durch die Stadt, welcher wirklich nichts Besonderes war. Auch wenn Adelaide mit 1,1 Millionen Einwohnern die 5. Größte Stadt Australiens ist, kam sie mir eher klein, beschaulich und langweilig vor. Nachdem ich bereits mit Sydney und Perth, zwei der schönsten und aufregendsten Städte Australiens gesehen hatte, war Adelaide im Vergleich eher ein Dorf – die Skyline schmückt sich nicht mit Hochhäusern und Großstadtatmosphäre kommt auch nicht wirklich auf. Was wiederum auch seine Vorteile mit sich bringt und so verbachten wir den sonnigen Mittag im Botanischen Garten der Stadt. Ein schönes Fleckchen Grün, was neben zahlreichen anderen Grünflächen, Adelaide auch die Bezeichnung „Hauptstadt im Grünen“ einbrachte.

seagulls everywhere :)

Der 25. April war unser zweiter Tag in Adelaide. Für uns als Touristen kein besonderer, allerdings für die Australier, denn jedes Jahr wird an diesem Tag der sogenannte ANZAC-Day geehrt und gefeiert.

Jetty at the beach
„Der ANZAC Day (Australian and New Zealand Army Corps) am 25. April ist ein Nationalfeiertag in Australien, Neuseeland und Tonga. Der 25. April 1915 ist der Jahrestag der ersten Militäraktion von australischen und neuseeländischen Truppen sowie Soldaten aus Tonga im Ersten Weltkrieg – der Landung auf Gallipoli (Gelibolu – Türkei). Die Schlacht von Gallipoli führte zu erheblichen Verlusten unter den australischen, neuseeländischen und tongaischen Soldaten, die in einer Streitmacht geführt wurden.
Am Anzac Day finden in Australien Paraden der australischen Landstreitkräfte und Flugdemonstrationen der Luftstreitkräfte und weiterer Organisationen sowie auch Märsche mit Kriegsveteranen statt. Die Paraden werden im Fernsehen übertragen. Der Anzac Day ist aber auch der Tag, an dem traditionelle Testspiele von Australian Football und Rugby League Football stattfinden.“

Zubereitung unseres Festtagmahls
im öffentlichen Park
Das sagt zu mindestens die Definition aus Wikipedia :) Wir hingegen haben diesen Tag relativ ruhig angegangen, da der Vorabend bei uns seine Spuren der Müdigkeit hinterlassen hatte. Geplant war ursprünglich diesen Tag auf die jugendliche australische Art und Weiße zu feiern und das wären ein paar Bierchen im Pub gewesen wozu es allerdings nie kam :) Denn nachdem wir uns fertig gerichtet und schon ein wenig vorgeglüht hatten, bekamen wir von zahlreichen Jugendlichen Gesellschaft, welche gerade auf dem Weg zum Strand waren. Der Abend endete also nicht wie geplant im Pub, sondern bei uns vor dem Campervan.
Bei uns stand in Folge dessen auch keine Straßenparade auf dem Programm sondern lediglich eine „Grillsession“ auf dem Gasbrenner, welche im Vergleich meinen sonstigen Speisen schon fast reiner Luxus war – Schaschlik-Spieße.

Hahndorf
Hahndorf
Wieder fit und munter verschlug es uns an Tag 3 nach Hahndorf, die zweitälteste deutsche Siedlung Australiens, welche 30km außerhalb von Adelaide in den Bergen liegt. Die Lust auf ein richtiges deutsches Bier sowie die dazugehörige Speise hat uns dorthin getrieben, wobei die Preise allerdings weniger deutsch waren. Auch wenn das Bier in den dortigen Gaststätten aus Deutschland importiert wird, war der stolze Preis von $25 für die Maß, doch ein wenig zu hoch für mein Backpacker Budget. Die restaurierten Fachwerkhäuser sowie die Laubbäume ließen auch ein wenig deutsche Atmosphäre aufkommen. Wenn man Hahndorf nur kulinarisch betrachtet, ist es eigentlich durchweg ein Bayer.
Die Leberwurst und Ich :)
so schauts aus...
In den Gaststätten wurden lediglich bayerische Gerichte angeboten und die typisch deutsche Currywurst oder der Berliner waren nirgends zu finden, hier drehte sich alles nur um die Brezel, das Pärle Weißwürst, den Braten und das trübe Bier, welches nur von den wenigsten gekannt wird. Anstatt also im Biergarten zu versinken, schlenderten wir an den verschiedenen Geschäften vorbei und stießen immer wieder auf traditionelle deutsche Dinge, die doch ein wenig Sehnsucht nach zuhause aufkommen ließen.

Hofbräuhaus in Hahndorf   
deutsche Qualität down under ;)

Mit diesem Tag endete dann auch unser Aufenthalt in Adelaide, denn am nächsten Morgen machten wir uns auch schon auf den Weg nach Melbourne auf welchem wir der Great Ocean Road mit Vorfreude entgegen blickten.

die Dusche mit Meeresblick
Noch nie habe ich solange für 300 Kilometer australische Straße gebraucht, was nicht an der Beschaffenheit der Fahrbahn lag, sondern an den vielen tollen Dingen die es abseits der Straße zu sehen gibt. Weiteres Lesematerial und tolle Bilder wird es in meinem nächsten Eintrag geben, welcher hoffentlich wieder ein wenig schneller folgen wird.

Daniel

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