Doch bevor es am Dienstagmittag Richtung town ging, musste noch einiges erledigt werden. Im Schlussspurt haben wir noch die Abstellhütte bezugsfertig gemacht und das komplette Grundstück gesäubert, da von Donnerstag bis Samstag 10 Mienenarbeiter hier genächtigt haben. Aufgrund der mangelnden Schlafmöglichkeiten mussten auch wir unsere Zimmer räumen, was zwar ein bisschen unhöflich war, aber wir mussten es halt so hin nehmen. Schließlich wurde an der Blechhütte in welche wir anfangs einziehen sollten immer noch kein Finger krumm gemacht. Wer will auch schon gern in einer Hütte leben, welche Löcher in den Decken und Schimmel an den Wänden hat.
Voll gepackt mit tollen Sachen ging es dann auf die 120km lange rote Piste welche uns mal wieder kräftigt durch geschüttelt hat.
„Mario stop, it’s like gold on the street“, rief Chris plötzlich, als wir an einem der vielen rostigen und kaputten Autos am Straßenrand vorbei fuhren. Mit ironischer Hinsicht auf Marios Vorliebe zur Verwundung gebrauchter Teile vom Schrottplatz. Er rechtfertigt es immer mit folgender Aussage: „Material welches hier schon rum liegt, brauch man nicht für viel Geld in der Stadt kaufen“. Ok, dieses Mal waren es dann eben keine lichter oder Spiegel die er von anderen Autos abschraubte.
In der Stadt angekommen, hatte ich dann wohl meinen ersten kleinen Kulturschock. Abgesehen, dass ich beim Betreten des klimatisierten Supermarktes gefroren habe, bin ich mir irgendwie fremd vorgekommen. Bei unserem ersten Aufenthalt in Broome kam mir das ganze Großstadtleben noch vertrauter vor, doch dieses Mal hab ich mich irgendwie fehl am Platz gefühlt. Vielleicht lag es ja an der Gesichtsbehaarung, die ich nun seit guten 9 Wochen sprießen lasse, wer weiß :)
Erwartungsvoll kamen wir dann bei Marika an, denn ich habe gehofft, dass ich nach 8 Wochen wieder mal in einem guten Bett schlafen kann. Doch was mich erwartet hat, war Marios Zelt.
Überraschenderweise habe ich in diesem Zelt besser geschlafen als in meinem Bett im Outback, was zwar keine große Herausforderung , aber trotzdem =) Hab das Zelt irgendwie lieb gewonnen, weil es auch der erste Ort war an dem ich ein bisschen Privatsphäre hatte. I want that tent back!
Nachdem mich morgens dann das erste startende Flugzeug vom Flughafen neben an geweckt hat, rief die Arbeit. Ursprünglich sind wir in die Stadt gekommen um Material zu besorgen, also haben wir die 1400 Ziegelsteine auf den Lkw geladen und haben somit unser Soll erfüllt.
Danach haben wir uns erst mal ein paar Stunden an den Strand gechillt, bisschen die Seele baumeln lassen und ein paar „bings“ bewertet *Insider* :) haben das Rugby-Ei geschmissen und ich hab mir natürlich en Sonnenbrand eingefangen.
Am Abend ging es dann mit nem Kasten und ner Flasche von Mario’s selbstgebrannten „Broomben“ zu Jake zum Vorglühen. Wir nennen es „Broomben“, weil es aus Broome stammt, aber genau so geil schmeckt wie Bourbon. Over-dressed ging es dann mal wieder auf die Piste. Hier im Norden unterscheidet sich die Kleidungsetikette wohl auch von der Deutschen. Normale Schuhe, ne Jeans und en Hemd waren wohl schon zu viel. Wär ich doch auch lieber mit ner Badehose, nem Tank-Top und Flip- Flops gegangen :)
Der wohl vielversprechende wet t-shirt contest wurde dann wohl zum Flop, als die 10 Teilnehmer die Bühne betraten. Eine Hübsche war dabei, welche letztendlich gewonnen hat, der Rest war eben, ums höflich aus zu drücken, übergewichtig oder weniger mit Schönheit bestückt. Es war dennoch ein geiler Abend, welcher um ehrlich zu sein, besser war als der in Perth.
Nun folgt erst mal eine Pause in meinem Eintrag, denn wir hatten alle einen HANGOVER :D
Wie das eben so ist, wenn man zu tief ins Glas guckt, Max geht’s mittlerweile auch wieder besser :P
Am Samstagmorgen ging es dann auf den Wochenmarkt. Es gibt zwar ein paar wenige Stände an welchen man Lebensmittel kaufen, ansonsten bestimmen eher Souvenirstände oder „Fressbuden“ das Markt Geschehen. Ist eben ein Markt welcher eher für Touristen gemacht ist.
auf dem Markt
der Mann hat polierte Perlenmuscheln verkauft ,
welche der Gründungsgrund für Broome waren,
nach einem enormen Perlen-Boom
der Mann hat polierte Perlenmuscheln verkauft ,
welche der Gründungsgrund für Broome waren,
nach einem enormen Perlen-Boom
Am Abend hat Mario uns dann mit zum Speedway genommen und irgendwie hab ich mich dann wieder in einem Land gefühlt. Ich kenn es irgendwie nur aus Amerika wo Idioten zahlreiche Runden mit ihren Spritschleudern im Kreis fahren, doch das scheint es auch hier zu geben. Mario war früher auch mal ein Rennfahrer und hat sogar den Preis für den besten Fahrer des Jahres bekommen.
Es ist ein Wettbewerb der auch eine ganze Saison stattfindet, wobei die Teilnehmerzahl sich mit jedem weiteren Rennen der Saison mindert. Die Rennen wurden in verschiedene Leistungsklassen eingeteilt, wobei auch 15 jährige Kinder ihre eigene Klasse hatten. Es war das letzte Rennen der Saison und somit gab es noch extra ne Burnout-Show in welcher auch Deutschland vertreten war. Ein schwarzer VW Käfer mit nehm V8 Motor :) krasses Gerät!
In 2 Wochen findet dann noch ne Stock-Car-Challenge statt wo alle ihre Autos zu Schrott fahren. Nach 4 Stunden war das ganze „Spektakel“ dann rum. Die ersten 2 Stunden waren relativ interessant, da jede Klasse zweimal gefahren ist, aber das dritte und vierte Mal war dann eben nur zum Einschlafen, da es halt echt immer das Selbe ist.
Am Sonntag war unser Urlaub dann zu Ende und wir gingen in die 2. Hälfte, die nächsten 8 Wochen warten auf uns. Wir machten uns mit dem LKW auf den Weg ins Outback. 4 Stunden für ganze 120km ist eine super Zeit :) Naja wir hatten auch zwei verdammte Blatten aber nur ein Ersatzrad. Was hier nicht alles passiert.
„Die 2. Hälfte ist immer härter und schneller“, mit diesem Spruch und neuer Motivation geht’s nun in die neue Runde.
Bis denne ;)
Daniel
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