Sonntag, 31. Oktober 2010

we had to run the place

In der vergangenen Woche lag eine angenehme Ruhe über Banana-Well. Mario, Lilly und Evelin waren in Broome, nur Norman ist mit uns Freiwilligen hier geblieben und hat mit uns die Stille genossen. Keine nervige Lilly, welche die Küche am liebsten für sich selbst in Anspruch nehmen will und kein nörgelnder Mario, der einfach an allem was auszusetzen hat.

Mittags bei prallenden 35 C° und tropischer Luftfeuchtigkeit durften wir das erste mal einer gemütlicheren Arbeit nach gehen. Anstatt irgendwelche Löcher zu graben, Unkraut zu jäten, Bäume zu stutze oder Laub zu rächen, durften wir unser Denkmal setzen :) Man muss ja schließlich wissen, das wir auch mal hier waren. So haben wir aus Beton unsere eigenen Steinfließen gegossen und verschiedenste Dinge hinein "graviert".

Norman, Chris und Max

Doch solch eine angenehme „Arbeit“ stand für 5 Tage nur mittags auf dem Programm. Morgens, wenn die Temperaturen noch halbwegs menschlich sind, mussten Stahlrohre in den Boden zementiert werden, denn wir werden diese Woche anfangen, das Dach der Veranda zu vergrößern und mit Mosquitoenetz zum umrahmen.

bei der Arbeit

Lieber wär es mir natürlich, wenn wir endlich anfangen würden den Container zu restaurieren, in welchen wir eigentlich schon längst hätten einziehen sollen, denn das würde viele Probleme einfacher machen. Es würden nicht nur die Touristenzimmer wieder frei werden, sondern Max und Ich hätten endlich unsere eigenen Zimmer. Ich hätte am Anfang auch nicht gedacht, dass es zu einem Problem werden könnte ein Zimmer mit jemandem zu teilen, aber es hat sich dann doch wohl zu einem entwickelt. Abgesehen davon, dass man sich die ganze Zeit sieht wird dadurch auch die Privatsphäre total eingeschränkt, was ich noch nie für ein solch wertvolles Gut betrachtet habe. Auf Deutsch: „Ich will mein eigenes Zimmer und meine Ruhe!“

nicht mal auf der Toilette hat man seine Ruhe...

So wie das Unglück mich diese Woche eben verfolgt hat, musste mich dann auch noch ne Spinne beißen. Eine grüne, kleine, feige Jumping-Spider von welchen Norman zuvor nicht mal wusste, dass sie beißen. Ungeahnt als ich meine Hände gewaschen habe ist sie mir ins Genick gesprungen und hat einfach zu gebissen. Ich habe nicht gedacht, dass ein Biss so weh tun kann! Hab mir die Spinne vom Genick gestrichen und hab se natürlich erst einmal getötet, was hier jeder machen sollte, der von einer Spinne gebissen wurde und sie nicht sofort identifizieren kann, zwecks des benötigten Gegenmittels, falls es sich um eine giftige handelt. Allerdings keine Sorge mir geht es mittlerweile wieder gut.

so sah sie aus

Um mich von all den Strapazen abzulenken, hab ich mir am Samstag meine Joggingschuhe umgeschnürt und bin ne runde Laufen gewesen. Abgesehen von der Arbeit die uns hier eigentlich schon genug abverlangt, war es trotzdem eine anstrengende Erholung und mir ist bewusst geworden, wie sehr ich eigentlich den Sport vermisse und was er mir alles gibt. Ich freu mich einfach so wenn ich wieder in Perth bin und Fußball oder Tennis spielen kann!

so weit einen die Füße tragen können

Vom Sport gibt’s keinen flüssigeren Übergang als zur Gesundheit. Mir geht’s körperlich Rund um gut, um ehrlich zu sein, habe ich mich noch nie so gut gefühlt. Die frische Luft, die gesunde Ernährung und die Hitze reinigen den Körper, doch nicht nur das, sie haben mich auch dazu gezwungen ein weiteres neues Loch in meinen Gürtel zu stechen, wobei wir nun beim Loch Nr. 2 angelangt sind. Mir passt nicht einmal mehr meine Badehose :(

mit dem Sprinkler auf dem Dach versuchen wir
uns einen halbwegs kühlen Kopf zu bewahren

Was gibt’s denn sonst noch so erwähnenswertes?
Ach ja ich habe mittlerweile auch meinen Rückflug umgebucht und werde am 11. August 2011 um 19.20 Uhr in Frankfurt das erste Mal wieder deutschen Boden betreten. Ich freu mich zwar jetzt schon drauf, aber bis dahin gibt’s noch einiges zu erleben.
Warum muss in Deutschland jetzt eigentlich schon wieder Uhrumstellung sein? Mittlerweile sind es dann schon 7 Std. Zeitverschiebung, was die Kommunikation zu Familie, Freunden und Verwandten schwieriger macht als es ohne hin schon ist :(
Hier in Australien ist das mit der Zeitverschiebung auch eine heiße Debatte, da es in New South Wales und Queensland eine Uhrumstellung gibt, aber in den restlichen Ländern nicht. Aber die Zeitumstellung wird hier auch nicht so sehr benötigt wie in Deutschland, da die Differenz der Sonnenstunden zwischen Sommer- und Winterzeit sich nicht so extrem differenzieren wie in Deutschland. Soweit ich weiß sind es hier lediglich nur 2 Stunden.

sry, ich wollt se net beim Essen stören

In Deutschland hätten viele nun wohl gern diese australischen Temperaturen, wobei mir ein paar grad weniger nun lieber wären. Man ist eben nie zufrieden mit dem was man hat, das ist einfach die Denkensweiße zu vieler Menschen. Warum müssen wir uns ständig mit anderen vergleichen ohne um wirklich über deren inneres Bescheid zu wissen?

Eine kleine Frage über die man Nachdenken oder sie einfach überlesen kann.

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