Mittwoch, 22. Dezember 2010

It's time to say goodbye


Nachdem ich letzten Donnerstag endlich wieder in Broome angekommen bin und erst einmal meine Zeit gebraucht habe um mich ein wenig vom Busch zu erholen, gab’s noch so einiges zu tun. Nachdem ich nahezu die Hälfte meiner Klamotten hiterlassen hab, weil sie entweder zu dreckig oder zu groß geworden waren, musste ich mich erst einmal neu einkleiden. Zwei Tage Shopping-Marathon sollen fürs erste nun einmal genug sein. Natürlich hab ich nicht die ganzen zwei Tage in Klamottenläden verbracht, denn es gab ja schließlich auch noch einige Geschenke einzukaufen und ein wenig Geschäftliches zu erledigen, eben alles was sich seit 4 Monaten im Busch aufgestockt hat.
Statue eines Perlentauchers
Auch wenn man bei 38C° schlecht in Weihnachtsstimmung kommt, gibt es hier dennoch den vorweihnachtlichen Stress, welcher alle Menschen in die Kaufhäuser drängt um letzte Geschenke einzukaufen oder sich mit Lebensmitteln für das Weihnachtsmahl einzudecken, welches hier relativ unterschiedlich ausfällt. Durchaus häufig wird hier der gefühlte Truthahn gegessen, jegliches Gericht auf dem Barbecue ist hier auch sehr beliebt und aufgrund der Nähe zum Meer landet auch das ein oder andere Fischgericht auf dem Teller.
Nach der Arbeit kommt die Ruhe…denkste wohl -.- Mit der Erwartung ein paar Tage frei zu haben sind wir nach Broome gekommen, doch selbst hier mussten wir noch Arbeit verrichten, auch wenn es sich hierbei insgesamt nur um 6 Stunden Arbeit hielt, hat es mich dennoch aufgeregt. Es hat mir das Gefühl verliehen, dass ich als Freiwilliger hier nur akzeptiert werde, wenn ich auch arbeite. Ich war weniger enttäuscht von der Erwartung nicht arbeiten zu müssen, mehr von der nicht vorhandenen Sensibilität zu erkennen, dass wir mittlerweile genug gearbeitet haben
                                                           und  nun endlich Freizeit benötigen.

Nachdem am Sonntag nun auch die letzte Arbeit getan wurde, sind Max, Chris und Ich am Montag noch zum Strand gefahren und haben uns es am Cable Beach noch ein wenig gut gehen lassen. Abends hat mich Marica dann noch ein wenig durch die statt gefahren um das ein oder andere Foto von Gebäuden zu nehmen, über welches ich in der Vergangenheit doch so einiges gelesen habe. Den letzten Abend haben wir dann noch mit einem letzten Meeting verbracht um Verbesserungsvorschläge oder gesammelte Erfahrungen zu besprechen um das Leben der nächsten Freiwilligen ein wenig einfacher zu gestalten. Es war schließlich nicht nur das erste mal für Banana-Well, dass sie Freiwillige aufgenommen haben, sondern auch für Michelle, die ICYE das erste Jahr in Australien leitet und dadurch doch die ein oder anderen Schwierigkeiten aufgedrehten sind.


Auch wenn die Zeit für mich hier nicht immer einfach war, kann ich am Ende doch sagen, dass ich eine riesige Erfahrung gesammelt habe, bei welcher auch der Spaß nicht ganz untergegangen ist.
Mit einem guten Gewissen, Menschen wirklich geholfen zu haben, kann ich nun in die Reisezeit gehen und das Türchen „australischer Busch“ schließen, bis es mich irgendwann mal wieder dorthin treibt um nachzusehen, was aus dem Ort geworden ist, der mein Leben verändert hat!
Goodbye Banana-Well – I’ve made a great experience ;)

u.R.v.l.n.r. Jelon, Josh und Cowen
m.R.v.l.n.r Mario, Evelyn und Marica
o.R.v.l.n.r Max, Chris, Ich und Gerry

Mit dem Flieger von Broome nach Perth, war ich dann endlich wieder mitten in der Welt. Um 22.30 Uhr sind wir todmüde am Flughafen angekommen, von welchem uns Michelles Mann abgeholt hat. Nach 4 Monaten durfte ich endlich mal wieder in einem gemütlichen Bett schlafen – was ein Luxus. Wie ich es bereits schon in der Vergangenheit erwähnt habe, weiß ich nun so einige Dinge mehr zu schätzen, beim gepolsterten Stuhl am Essenstisch angefangen, weiter über eine kalte Dusche, bis hin zur Klimaanlage usw. So hab ich also die vergangene Nacht hier in Michelles Haus verbracht und warte nun darauf bis sie mich in knapp 3 Stunden am Flughafen absetzt, damit ich schließlich in den Flieger nach Sydney steigen kann um dann am Morgen dort meine Familie zu empfangen.

Dinner bei Michelle
Crisps, baked beans with tomatoe sauce and cheese on top
nachdem Motto: die 3 deutschen Freiwilligen muessen
nach ihrer Zeit im Busch erstmal gestopft werden :)

Das war also das letzte Update bevor ich dann nun bald meine Reise antrete, was allerdings nicht heißen soll, dass es von mir 4 Wochen lang jetzt nichts mehr zu hören gibt. Ich versuch euch dennoch regelmäßig mit hoffentlich wunderschönen Eindrücken versorgen zu können – auch wenn ihr daheim im verschneiten Deutschland sitzt, sobald ihr die Badehose auspackt, die Heizung aufdreht und euch meine Bilder anschaut werdet ihr euch bald träumerisch in Australien wieder finden :)

Mangrovenbaeume dekoriert mit Weihnachtsschmuck
na da kommt doch Weihnachtsstimmung auf
Ich wünsch meiner Leserschaft ein wunderschönes Weihnachtsfest. Lasst euch reichhaft beschenken und verwöhnt euren Gaumen!
Merry Christmas

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