Donnerstag, 30. Juni 2011

Winter Festival Nukara


extrem coole Duschen
Letztes Wochenende veranstaltete unsere Schule das alljährliche Winterfestival in Nukara. Auf dieses schulische Ereignis freute sich die ganze Schule, da es zu den Highlights eines Schuljahres gehört. Die Vorfreude auf dieses Event ist nicht nur bei den Kindern vorhanden, sondern auch bei den Eltern welche an diesem Festival mitteilnehmen. 30 km Inland liegt ein großes Grundstück, welches von einem Herrn zu einem Veranstaltungsgelände mit Campingplatz umgebaut wurde. So veranstaltet die Schule immer kurz vor den Winterferien das Winterfestival mit verschiedenen Aktivitäten für jung und alt. Das eigentliche Programm fand am Samstag statt, Freitags reisten allerdings auch schon einige Familien an um eine weitere Nacht, abgesehen von der Nacht auf den Sonntag, dort zu verbringen. Das Programm für die Kinder begann am Nachmittag mit den verschiedensten Dingen. Während es den einen lieber auf eine abenteuerliche Wanderung durch den Busch trieb, lies der andere lieber sein Gesicht mit den verschiedensten Motiven bemalen. Für Erwachsene gab es eine gemeinsame Trommelstunde, während die Kinder sich an riesen Seifenblasen erfreuten oder ihr akrobatisches Glück am Tuch versuchten. Allerdings freute man sich gemeinsam auf das Stockbrot, welches hier unter dem Namen „Damper“ bekannt ist.

Die Kids schauen Lisa beim Puppenspiel zu
Das Wort „Damper“ kommt ursprünglicher weise aus der Kultur der Aborigines und meint ein riesen Teigfladen, welcher in die heiße Glut geschmissen wird um nach ein paar Stunden als schönes Brot heraus geholt zu werden. Das Programm lies natürlich genug Luft für die Kinder um ihren ganz eigenen Interessen nach zu gehen. Am Abend allerdings traf man sich wieder gemeinsam um mit den selbstgebastelten Laternen eine kleine Nachtwanderung zu machen. Natürlich war es kein einfacher Spaziergang durch die Nacht, denn die Kinder sangen auf dem Weg, all winterlichen Lieder welche sie bereits in diesem Schulterm gelernt hatten. Zurück von dem kleinen Marsch, wurde das Lagerfeuer entzündet und das Buffet voller selbstgemachter Suppen eröffnet wurde. Der krönenden Abschluss für die Kleinen war die spektakuläre Feuershow, bei welcher auch der ein oder andere Lehrer mit seinem Talent glänzen konnte. Für die kleinen Abenteurer, welche totmüde ins Zelt fielen, endete der Tag hiermit. Für die Erwachsenen hingegen begann der Abend nun erst richtig. Bei paar Gläschen Wein oder Bier saß man ums Feuer und genoss noch den Rest des Abends.

Steph und die riesen Seifenblasen
Sky beim Facepainting
Damper - Stockbrot
Spiral
Bonfire
Die Kids mit ihren selbstgebastelten Laternen
Feuershow
Auch die Erwachsenen hatten ihren Spas

Für den nächsten Morgen war außer dem Aufräumen nichts geplant. Nachdem Frühstück packten ein paar fleißige Helfer gemeinsam an und sorgten wieder für Ordnung, womit das Winter Festival 2011 mit Erfolg abgeschlossen werden konnte.

Meiner Meinung nach ist das ein echt tolles Ereignis, da nahezu jeder an der Schule teilnimmt. Leider lässt sich sowas nur im Rahmen einer solch kleinen Schule organisieren. Für diese Kinder sind es dennoch tolle Erinnerungen auf welche sie später häufig zurück blicken werden!

Montag, 27. Juni 2011

Alle Guten Dinge sind 5 :)

Das Ende meiner Zeit hier in Geraldton neigt sich langsam dem Ende zu. Mittlerweile sind es noch 11 Tage bis zur Abreise nach Perth, welche Kathrin, Fabian (zwei weitere deutsche Freiwillige) und Ich gemeinsam am Morgen des 9. Julis antreten werden.
Auch wenn ich mich hin und wieder mit meiner Abreise beschäftige, wirklich ständig dran denken muss ich nicht. Es fühlt sich auch noch nicht einmal komisch an, weil meine Zeit ungewöhnlich abwechslungsreich ist und trotz dem Alltag immer wieder unerwartete und neue Dinge passieren.
Jaaaa – kaum habe ich euch über das Leben in meiner Gastfamilie berichtet, muss ich euch auch schon wieder mitteilen, dass diese passé ist. Denn vorletzten Donnerstag, den 18. Juni, hab ich spontan noch einmal meine Koffer gepackt und bin in eine neue Gastfamilie gezogen. Natürlich nicht weil mir das Koffer packen so viel Spaß macht, sondern weil gewisse Umstände ein gemütliches Zusammenleben nicht mehr möglich machten. Es war mittlerweile Umzug Nr. 5 auf meiner kleinen Unterkunftreise, welchen ich dieses Mal sogar gerne vollzogen habe! Natürlich stellt sich da gleich die Frage: „Warum bloß? Laut Bericht scheint doch alles so gut geklappt zu haben!“
Ja das tat es eigentlich auch, aber daran hatte sich etwas schlagartig geändert. Welches für mich teilweise unverständlich ist, in gewisser Hinsicht aber wieder auch nachvollziehbar. Beschreib ich es doch einfach mal so…

Brenda & Ella
Dean leidet unglücklicherweise an Depressionen, welche in den vergangenen Wochen verstärkt aufgetreten sind. Unter seine auftretenden schlechten Laune mussten natürlich alle im Haus ein wenig leiden, wobei ich das leider am meisten zu spüren bekam. Mit Ignoranz und Unhöflichkeit durfte ich mir bei nur kleinsten Fehlern immer schön was anhören. Ich möchte hierbei bewusst keine Beispiele aufzählen! Auf jedenfall reichte es sogar soweit, dass ihm ein einfaches „Good night“ schon zu anstrengend war und der morgen auch nur selten mit einem „good morning“ begann, da zuvor noch ein Problem vom Vortag erwähnt werden musste. Diese schlechte Laune habe ich ein paar Tage ertragen bis ich mich an Lara gewendet habe und ihr gesagt habe, dass es so nicht mehr weiter gehen kann. Nicht nur Ich wollte mir meine restliche Zeit nicht vermiesen lassen, sondern ich wollte auch, dass die Familie wieder zu einem normalen Familienleben zurück kommen konnte, welches leider nur mit meinem Auszug möglich war. Meine verstärkten Bemühungen mich mehr in die Familie mit zu integrieren, fand nämlich bei Dean keinen positiven Anklang. Auf die Nachfrage ob an den Wochenenden irgendwelche Pläne anliegen, bekam ich meistens nur das anstehende Footy-Match der WestCoast Eagles genannt und plante mein Wochenende daraufhin ein wenig individuell. Allerdings ging es immer, natürlich nur „spontan“, auf irgendwelche Trips. Wie ich erwähnt hatte, kann ich es natürlich verstehen, dass die Familie auch mal gemeinsam Zeit in ihrer eigentlichen Form zusammen verbringen will, was ich auch sehr wichtig finde. Dennoch fragte ich mich nach wiederholtem Auftreten, ob das der Sinn einer solchen „hosting-situation“ ist.
Ich war also mal wieder derjenige, der sich an Lara gewendet hat und über das Problem reden wollte. Natürlich stimmte sie mir überein, allerdings auf eine Reaktion von ihr hätte ich wohl Monate warten können, wie es eben damals schon war. Sie hätte wahrscheinlich die letzten Wochen noch voll über die Runden bringen und damit das Kapitel abschließen wollen, auch wenn der Spaß und das Interesse an kulturellem Austausch damit voll in den Hintergrund gelungen wäre.

das pinke Paradies :)
Ohne übertriebene Kritik an der Persönlichkeit beider Menschen auszuüben, erwartet man doch ein wenig mehr Initiative und Verantwortung von einem erwachsenen Menschen. Glücklicherweise habe ich mittlerweile auch schon andere Personen gefunden, welche meine Meinung teilen und meinen Selbstzweifel deutlich gesenkt haben. Auch wenn der Auszug anscheinend keine persönlichen Gründe hat, zweifelt man doch auch an sich selbst. Wie auch immer…
Zwei Tage nach diesem Gespräch bin ich dann ausgezogen und zu den Mc‘ Shanes gezogen, wessen Tochter an meine Schule geht und schon zuvor Interesse gezeigt hatten, mich als Freiwilligen aufzunehmen. Wie ich im Nachhinein dann mitbekommen habe, hätte dieser Umzug früher stattfinden sollen, allerdings haustechnische Gründe dieses nicht zu ließen. Bei diesem haustechnischen Grund, handelt es sich um einen nicht funktionierenden Abfluss im Sanitärbereich, welcher hin und wieder den unangenehmen Geruch der Toilette im Haus verbreitet, wobei ich es bei der Erläuterung auch belassen möchte :) Das Problem ist allerdings immer noch nicht beseitigt, womit ich allerdings leben kann, solange ich mich mit Brenda, Danny und Ella gut verstehe. Der Umzug brachte seine Vor- und Nachteile mit sich. Mein Zimmer hat sich zwar in der Farbe pink nicht geändert, allerdings schrumpfte die Größe von 10m² auf ganze 6m² - generell ist das Haus um einiges kleiner. Von der Unordnung möchte ich schon gar nicht sprechen :) Was für mich wiederum eine Möglichkeit ergeben hat, ein wenig Geld zu verdienen, da Brenda mich quasi fürs Hausreinigen bezahlen möchte.
Mittlerweile weiß ich allerdings was Interesse an meiner Kultur wirklich heißt, was ich zuvor auch zu wissen gedacht habe. Das Interesse an Deutschland und vor allem der Sprache ist in dieser Familie um einiges größer als es zuvor bei den Murdocks war, welche voll auf ihrem japanischen Trip hängen geblieben sind. Unterm Strich bin ich froh, auch noch so kurz vor dem Ende diesen Strich gewagt zu haben. Einem netten Abschluss meiner Zeit in Australien steht somit also nichts mehr großes im Wege und so hoffe ich, dass sich der Auszug nicht großartig auf das Arbeitsverhältnis zwischen Lara und mir auswirkt.

Nicht lange wird es dauern, bis ich euch von der größten Schulveranstaltung des Jahres berichte – dem Winter-Festival in Nukara, welches letztes Wochenende 30km Inland stattfand.

Bis dahin, wünsche ich euch einen schönen deutschen Sommer mit hoffentlich „heißen“ Temperaturen ;)

Montag, 20. Juni 2011

Weekends

„Während der Woche wird mein Leben vom Alltag geprägt, dafür geben die Wochenenden um so mehr her.“

Nachdem ich euch zuletzt ein wenig über das Leben in meiner Gastfamilie erzählt habe, folgt nun ein Eintrag in welchem sich alles um die Zeit vom Freitagnachmittag bis Sonntagabend dreht. Auch wenn die Arbeit an der Schule weiterhin sehr spaßig ist, freu ich mich dennoch immer sehr auf die Dinge die am Wochenende anstehen. Während meisten an einem der Abende das Nachtleben in Geraldton unsicher gemacht wird, steht zudem ein kleiner Wochenendstrip auf dem Programm.

Ben
stucked - too much air in his tires
Fang ich doch am besten einfach mal wieder mit dem an, was die Australier am besten können – dem Campen am Strand. So ging es auch an einem der vergangenen Freitagnachmittage wieder mit Dean in Richtung Süden, wo wir 25 km südliche von Geraldton eine weitere Nacht am Strand verbrachten. Auch dieses mal hatten wir die Flimmerkiste mit an Bord, für ein spannendes „Footy-Match“, der Barbecue durfte selbstverständlich auch nicht fehlen, dazu gehört der Esky, gefüllt mit Massen an Bier und Fleisch, ein bequemer Campingstuhl und da die winterlichen Nachttemperaturen auch nicht die gemütlichsten sind, auch noch mein Zelt. Ben, Deans Arbeitskollege, war dieses mal auch wieder mit dabei, zudem leistete uns noch Thomas Gesellschaft, bei welchem ich während der Anfangszeit in Geraldton auch 3 Wochen verbracht habe.
Dean & Me watching the fire
Auch dieses mal verlief alles wie gewohnt, das erste Bier wurde schon während der Fahrt geöffnet, der Fleisch rechtzeitig zur Halbzeitspause des Spiels auf den Barbecue geschmissen, gemütlich um das Feuer herum gesessen und natürlich auch die ein oder andere Geschichte erzählt. Einfach wieder ein ganz normaler australischer Campingausflug zum Strand, der doch immer wieder so viel Spaß macht. Da ich bereits schon einmal genauer auf solch einen Ausflug eingegangen bin möchte ich euch nur noch gerne das Bild vom Sonnenuntergang .


the colours of the sunset
Für einen weiteren Ausflug in die australische Wilderness, trieb es meine Gastfamilie und mich an einem der Sonntagvormittage 20 km östlich ins Inland. Am Ellendale Pool hatten wir ein kleines Picknick oder den sogenannten „morning-tea“. Eigentlich ein sehr schönes Fleckchen Land, wo ich doch fast den Sprung ins kühle Nass gewagt hätte, wäre es nicht so kalt gewesen. Dummerweise wird das Baden hier nur während des Winters empfohlen, da der Ellendale Pool kein fließendes Gewässer ist und sich somit im Sommer ab einer Wassertemperatur von 24C° krankheitserregende Keime bilden. Hätte ich allerdings gewusst, was mich zwei Wochen später erwartet hat, dann wäre ich ohne zu Zögern hinein gesprungen...

Ellendale Pool
Ellendale Pool
Ellendale Pool
Ellendale Pool

Peter mega am Chillen :)
…den zwei Wochen später, hatte ich wieder das Glück mit Steven raus zu den Abrolhos Islands zu fahren. Dieses mal war es allerdings ein reiner Männerausflug und so waren noch zwei von Stevens Freunden mit an Bord und sein Vater , welcher den weiten Weg aus Perth auf sich genommen hatte. Angesteuert wurde eine Insel der südlichen Inselgruppe, welche wir noch im Morgengrauen des Samstagmorgens mit 5 Knoten entgegen steuerten. Da der darauf folgende Montag mit dem Foundation-Day ein Feiertag war, verbrachten wir ein verlängertes Wochenende auf den Inseln. Nachdem der letzte Segelausflug die Messlatte sehr hoch gesetzt hatte, versprach ich mir auch dieses mal wieder einiges und stattete mich vorab mit einer Unterwasserkamera aus. Unglücklicherweise war das Wetter dieses mal eher bescheiden und das Wasser relativ unklar, was die
Aufnahme von den wunderschönen Korallen unmöglich machte.
Dennoch waren es drei sehr geile Tage in welchen wieder einiges gefischt wurde und man der unberührten Natur sehr nahe kommen konnte. Beispielsweise sind wir mit dem Dingy hinaus zum Fischen gefahren, wo uns Delfine Gesellschaft leisteten. Leider hatte ich die Kamera nicht mit an Bord, aber die Momente in welchem Delfine nur einen Meter neben dir aus dem Wasser hüpfen und Spaß haben, sollte man vielleicht auch einfach nur genießen. Abgesehen von der Angel, bekam ich auch dieses mal wieder meine Lieblingsunterwasserwaffe in die Hand gedrückt – Spear-gun. Ein einziger Schuss reichte mir dieses mal um einen schönen fetten Bluebone zu schießen und ihn anschließend so schnell wie möglich aufs Boot zu hieven um den Haien so wenig wie möglich Blut unter die Nase zu reiben. Doch es waren nicht nur die Haie, welche dieses kleine Schützenfest relativ kurz ausfüllen ließen, sondern auch die relativ kühlen Wassertemperaturen, welche mit einem Anzug gerade noch zum Aushalten waren. Viel schlimmer war der Weg aus dem Wasser, die kühlen Außentemperaturen sowie der Wind machten die Vorfreude auf eine warme Tasse Kaffee, Tee oder Suppe zudem noch größer. Die Abende ließen wir natürlich mit ein paar Bier und einem frischen Fischgericht ausklingen.
Am Montagmorgen machte sich dann leider auch schon wieder die Aufbruchsstimmung breit, doch bevor wir den Anker lösen konnten, musste noch das Boot von Algen und Seegras befreit werden und so war der Sprung in den Ozean unvermeidlich. Ausgestattet mit einem Spachtel kratzten wir eine halbe Stunde lang den Boden, sowie die Schraube des Segelschiffs, wozu uns ein 1,5m großer Stachelrochen Gesellschaft leistete. Die Reinigung des Bootes war für ihn wohl wie ein Freikino, denn während wir von Minute zu Minute mehr nach Luft schnappten, drehte er knappe 5 m unter uns gemütlich seine Runden. Das Schrubben machte sich auf der Rückfahrt allerdings bezahlt und so kamen wir ein wenig früher als erwartet zurück im Hafen von Geraldton an.
Ich muss mich echt als kleinen Glückspilz bezeichnen, denn im Gegensatz zu vielen Personen, welche schon seit Jahren in Geraldton Leben und noch nie auf den Inseln waren, hatte ich nun in relativ kurzer Zeit schon zweimal das Vergnügen, wofür ich Steven sehr dankbar bin.
the kitchen
guck guck

ein paar Delfine hingen ein wenig mit uns ab
Bluebone - schaut euch die Beiserchen an
Stachelrochen
mein Bett
Ich beim Boot schrubben
Das waren also die drei Ausflüge der vergangenen Wochen über die es sich zu berichten lohnt. Zudem standen wie gesagt noch die Partynächte an, welche entweder in einem der zwei Nachtclubs in Geraldton ausgefallen gefeiert werden oder auf einem der Geburtstagsparties, zu welchen ich relativ häufig eingeladen bin. Allerdings stehen die meisten Parties hier unter einem gewissen Motto, was meiner Meinung nach eine ziemlich coole Idee ist. „Black or White“, „Devils & Angels“, „70’s and 80’s“ oder „Anything but clothes“ heißen die sogenannten Dress-Up-Parties dann zum Beispiel, bei denen man der Kreativität freien Lauf lassen kann solange es zum Motto passt. So sind die Outfits immer wieder ein willkommenes Gesprächsthema, bei dem schnell deutlich wird, dass Frauen um einiges mehr an Aufwand in ihre Kostüme stecken als die Männer es tuen. Wobei auch hier wieder gilt: „Ausnahmen bestätigen die Regel.“



 

Wie ihr also sehen konntet, geht es bei einigen der Dress-Up Partys wie an Fasching zu, was die Stimmung sehr lockert. So wird mein 21. Geburtstag in Deutschland mit Sicherheit eine Dress-Up-Party, wobei ich mir nur noch über das Motto nicht sicher bin :)

Ich hoffe ich konnte euch einen kleinen Einblick über mein Geschehen am Wochenende vermitteln. Wer sich frägt: „Wo ist denn dort der Fußball geblieben?“, dem muss ich Recht geben, denn der findet in den vergangenen Wochen nur noch unregelmäßig statt. Verletzungstechnisch blieb mir in den vergangenen Wochen nur noch der Blick von den Zuschauerrängen. Allerdings ist das ganze halb so wild, denn schließlich wartet in Deutschland wieder der wohlbekannte Sonntag voller Fußball auf mich, bei welchem wenigstens versucht wird den Sport zu spielen und nicht die Verwechslungsgefahr mit Rugby oder Australia Rules Football besteht :D

Sonntag, 12. Juni 2011

Das Leben in meiner Gastfamilie


beim Picknick mit Freunden
Als einziger Freiwilliger, wurde mir die Möglichkeit gegeben in einer Gastfamilie zu leben, worüber ich euch gerne berichten würde. Während andere Freiwillige in ihren eigenen kleinen Zimmern/Wohnungen leben, welche von den Projekten gestellt werden, habe ich die Möglichkeit mit und in einer Gastfamilie zu leben. Natürlich habe ich euch in vergangenen Berichten schon das ein oder andere mal darüber berichtet, wo ich nun eigentlich wohne und wie meine Gastfamilie so aussieht, dennoch finde ich es erwähnenswert ein wenig genauer auf diese besondere Lebenssituation einzugehen. Zudem lebe ich jetzt auch schon seit knapp über 10 Wochen mit den Murdocks zusammen, was doch die eine oder andere Erfahrung mit sich gebracht hat über die ich euch berichten kann.
Als erstes möchte ich erwähnen, dass ich Lara, Dean und natürlich auch den Mädels sehr dankbar bin, dass ich mit ihnen leben kann, denn schließlich ist die Aufnahme eines „Fremden“ auch nichts für Jedermann. Abgesehen von dem erheblichen Einschnitt in die Privatsphäre, entstehen auch gewisse Kosten für die man aufkommen muss. Besonders für Lara und Dean sind diese zwei Aspekte sehr von Bedeutung, da beide durch ihre berufliche Tätigkeit sehr beschäftigt sind. Dean ist ein Japanisch-Lehrer an der katholischen Highschool in der Stadt und Lara ist die Schulleiterin meiner Schule. Da für die Leaning Tree Community School, für welche ich arbeite, dieses Jahr ein ganz besonderes ist, ist Lara sehr beschäftigt. Da die Schule eine Privatschule ist, entscheidet sich dieses Jahr ob die Schule eine weitere Registrierung bekommt und somit weiter unterrichten darf. Zudem endet für sie der Mietvertrag für die Gebäude/Räume in denen unterrichtet wird, wofür auch schon fleißig nach einem neuen Standort gesucht wird – es ist also ein Jahr voller Entscheidungen für diese Schule.
Fish and Chips - selbstverständlicherweise ohne Teller
Demzufolge ist Lara sehr beschäftigt und arbeitet auch regelmäßig an Samstagen und Sonntagen, schließlich möchte sie keine offene Baustelle hinterlassen wenn sie am Ende dieses Schuljahres ihr Amt vorerst ablegt. Denn Dean und Lara möchten mit Tabitha und Lucy ein wenig durch Australien reisen, wozu auch der finanzielle Aspekt wieder in Betracht genommen werden muss. Da man für eine solche Reise auch ein gewisses Budget benötigt, versucht die Familie neben dem geringen Einkommen, welches Lara ohnehin schon hat noch ein wenig Geld zur Seite zu legen, welches durch meine Anwesenheit natürlich auch erschwert wird. Unter solchen Umständen, zeitlicher Stress und finanzielle Sorgen, noch genügend Zeit für die Familie zu finden ist sehr schwierig, zudem ich auch noch das Privatleben der Familie einschränke. Durch diese familiären Umstände weiß ich meine Aufnahme noch mehr zu schätzen, als ich es ohne hin schon tun würde. Auch den Mädchen spreche ich meine Dankbarkeit aus, denn sie teilen seit nun mehr als 10 Wochen ein gemeinsames Zimmer. Aus meiner Zeit in der aboriginal Community weiß ich wie schwer es ist, sein Zimmer zu teilen. Auch wenn es sich hierbei eine komplett andere Voraussetzung vorliegt, weiß ich dies dennoch zu schätzen, schließlich können sich Geschwister auch im Alter von 5 und 7 Jahren hin und wieder auf die Nerven gehen, was besonders bei Mädchen dann mit lautstarkem Geschreie endet. :)

bei Lara's Eltern
Aber wie ist das Leben jetzt nun eigentlich in der Familie?
Grundsätzlich unterscheidet sich mein Leben vermutlich auch nicht von dem anderer Freiwilliger. Ich stehe morgens auch auf, gehe zur Arbeit, gestallte individuell meine Freizeit und gehe abends wieder ins Bett. Wie jedes gemeinsame Zusammenleben erfordert es auch eine gewisse Absprache und Kommunikation, sowie Kompromissbereitschaft und Anpassung. Besonders den letzten Punkt nehme ich mir sehr zu Herzen, da ich aufgrund der gegebenen Umstände, kein weiteres Hindernis sein möchte. Häusliche Pflichten gehören demzufolge auch zum Familienleben dazu – während ich selbstverständlicher weise meine Wäsche selber wasche sowie mein Zimmer sauber halte, bringe ich auch den Müll vors Haus, mache den Abwasch, sauge den Boden – alltägliche Pflichten die in einem Familienleben eben erledigt werden müssen. Doch zum Thema Anpassung kommt natürlich noch einiges dazu, was mir ehrlicherweise in der Vergangenheit ein wenig schwer gefallen ist. Aufgrund meiner relativ sportlichen Freizeitgestaltung mit Fußball und Fitnessstudio, was täglich seine Stunden verschlungen hat, konnte ich relativ wenig Zeit mit der Familie an sich verbringen. Während ich unter der Woche aufgrund der dummen Trainingszeiten nur selten mit der Familie zu Abendessen konnte, war das Wochenende mit den Fußballausflügen nach Perth ebenso ausgebucht. Diese beschäftigte Freizeitgestaltung machte die Integration in die Familie wiederum sehr schwer. Zudem gehören Lucy und Tabitha nicht zu den offensten Mädchen, was die Verbindung zu ihnen um ein weiteres erschwert. Natürlich möchte ich auch kein Kindermädchen spielen, welches rund um die Uhr auf die Zwei aufpasst, aber dennoch spiel ich hin und wieder gerne mit Ihnen ein Spiel oder lese ihnen ein Geschichtsbuch vor. Doch sobald sich die Prinzessinnenstimmung breit macht, verdrücke ich mich meistens doch immer, da ich als 20-jähriger Junge selbstverständlicher weise damit nichts anfangen kann.

winterlicher Abend vor dem Kamin
Da Lara wie schon erwähnt an Wochenenden sehr beschäftigt ist, gibt es nur hin und wieder die Möglichkeit für eine gemeinsame Unternehmung. Da diese wiederum relativ selten stattfinden, möchte ich mich auch nicht bei allen dazu gesellen – zu wichtig ist es, dass die Familie auch ihre Zeit für sich hat. Es fordert demnach ein gewisses Gespür in wie weit ich mich in das Familienleben mit einmischen soll und wo wiederum meine Grenzen sind. Worüber ich mir auch nicht wirklich sicher bin ist das mir noch ein wenig fehlende Familiengefühl. Da bestimmt einige Unklarheiten bei der Definition dieses „Familiengefühls“ auftreten werden, möchte ich das Beispiel des 5. Rads am Wagen heranziehen. Manchmal fühle ich mich überflüssig und fehl am Platz was komisch ist, da man sich in einer Familie schließlich geborgen fühlen soll. Fraglich ist nur, ob dieses Gefühl in einem solchen Zeitraum überhaupt zu entwickeln ist und ich mir manchmal deswegen zu viele Gedanken mache. Worüber ich mir allerdings sehr sicher bin ist, dass ich mit dieser Familie eine echte australische Erfahrung mache, denn im hier reicht der Familienbaum weiter nach australischen Wurzeln, als er es bei vielen anderen Familien tut, welche größtenteils europäische Vorfahren haben. Wenn wir schon beim Thema Vorfahren sind, möchte ich auch hierbei gleich auf die Großeltern eingehen, welche ich bereits auch schon beiderseits kennen gelernt habe. Nicht nur Lara‘s sondern ebenso Dean’s Eltern wohnen in Geraldton, welche ich demnach auch schon kennen gelernt habe. Wie es halt so ist, wird man hin und wieder zum Essen eingeladen oder man schaut gemeinsam ein Footy-Match, nichts wirklich Besonderes. Was die Verwandtschaft anbelangt habe ich also schon den familiären Umkreis kennen gelernt.
Wie ihr also sehen könnt unterscheidet sich das Familienleben an sich relativ wenig vom europäischen, schließlich beeinflussen Traditionen und Kulturen ein solches am meisten welche in Australien doch relativ europäisch sind. Bei der Freizeitgestaltung hingegen bietet sich den Australiern glücklicherweise das ganze Jahr über eine sensationelle Möglichkeit. Da der Großteil der Bevölkerung ohnehin in Küstennähe lebt, spielt der Strand und das Meer eine große Rolle im australischen Life-Style. Auch wenn Australien für das Surfen bekannt ist, ist dieses auch nichts jedermanns Sache, was wiederum nicht heißt, dass dann nur zuhause rum gesessen wird. Wer kein Interesse an dem Reiten der Wellen findet, geht z.B. gern Fischen, Tauchen oder beschäftigt sich mit anderen Wassersportarten. Ein weitere beliebte Freizeitbeschäftigung ist auch das Campen in der Wildnis, mit welcher man versucht dem Stadtleben zu entfliehen. Ein paar Kilometer ins Landesinnere gefahren und schon findet man seine Ruhe. Generell ist das australische Leben relativ locker und lässig, zudem wird es noch von zahlreichen Outdoor-Aktivitäten geprägt. Am liebsten würde ich euch für weitere Informationen das Buch „Kulturschock – Australien“ in die Hand drücken, welche diesen Artikel noch perfekt ergänzen würde, aber dann würde der Eintrag doch ein wenig zu lang werden.
Ich denke, generell in einer Gastfamilie, ob man jetzt in Ghana, Mexiko, Vietnam, Südafrika oder Australien ist, muss man sich seiner Person selbst ersteinmal bewusst werden. Welche Pflichten und Verantwortungen müssen getragen werden und in wie weit muss ich mich als Person dieser Situation anpassen, ohne selbst meine Identität zu verlieren. Diese Erfahrung zu machen ist für mich demnach auch so wichtig, da ich im Bereich der Anpassung und Integration doch einiges gelernt habe, was wiederum in meinem zukünftigen Leben sehr hilfreich sein kann bzw. werden wird. Abgesehen nun von der Familiensituation erwirbt man als Freiwilliger in einem anderen Land extrem viele soziale Kompetenzen, womit ich am Anfang meiner Einreise nie gerechnet hätte.
Auch wenn der Eintrag nun gegen Ende sich ein wenig vom eigentlichen Thema disanziert hat, hoffe ich dennoch, dass ich euch einen Einblick in mein Leben mit der Gastfamilie bieten konnte.
Nichts besonderes, eben alles ein bisschen europäisch ;)

Daniel

Samstag, 11. Juni 2011

australischer Winter & neuer Rückreisetermin

Ein kühles G’day an alle fleißigen Leser die immer noch regelmäßig meinen Blog verfolgen.

Nach fünf, hoffentlich interessanten Reiseberichten, gibt es heute endlich mal wieder Neuigkeiten über mein Leben in Geraldton und um Geraldton herum. Nach all den Impressionen und Eindrücken, welche ihr während dieser Zeit verfolgen konntet, bekamt ihr bestimmt den Eindruck, dass ich nur am rum reisen bin, so ist es leider nicht und das werde ich euch in meinen zukünftigen Einträgen hoffentlich auch wieder verdeutlichen können :) Leider weiß ich überhaupt nicht wo ich anfangen soll, denn in der Zwischenzeit ist wieder mal so einiges passiert und geschehen. Anstatt allerdings hier um den heißen Brei rum zu reden, welcher hier in Geraldton extrem am abkühlen ist, fang ich einfach mal an zu schreiben.

Vielleicht hat der ein oder andere von euch in letzter Zeit mal einen Blick auf die kleine Wetteranzeige auf der rechten Seite meines Blogs geworfen und konnte somit feststellen, dass das deutsche Wetter inzwischen das Wetter in Geraldton eingeholt hat, was die Temperaturen anbelangt. Seit dem 1. Juni ist hier nämlich offiziell Winter und das bekommt man auch zu spüren. Tagsüber kratz das Thermometer gerade noch so die 20C°- Marke, während es sich in der Nacht zwischen 5C° und 8C° einpendelt. Verständlicherweise drängt es mich bei solchen Temperaturen nicht mehr an den Stadtstrand, wobei das Wasser doch noch wärmer ist als man denken mag. Natürlich möchte ich mich über einen solchen Winter nicht beschweren, letztendlich ist der Himmel hier meistens immer noch wolkenfrei und das Wetter somit sehr sonnig, was die kühlen Temperaturen allerdings noch unerklärlicher machen. Erstaunlich ist allerdings für mich, dass sich mein Körper klimatisch an das heiße Wetter, während meiner Zeit in Broome und dem heißen Sommer in Geraldton, angepasst hat und ich früher eine Gänsehaut bekomme, als ich es noch vor einem Jahr bekommen hätte. Es mag wohl auch ein wenig an meiner kleidungstechnischen Ausrüstung liegen, welche sich in den letzten 10 Monaten lediglich auf T-Shirts und kurze Hosen konzentriert hat. Aufgrund meiner beschränkten Zeit, möchte ich mich auch nicht mehr groß mit winterlicher Kleidung ausstatten, was vermutlich unvermeidlich ist. Noch vor 2 Monaten habe ich mich jeden Morgen nach der Ankunft an der Schule vor die mobile Klimaanlage gestellt, mittlerweile suche ich vergeblich nach einer Heizung. Generell sind viele der Gebäude hier sehr schlecht isoliert, was eine angenehme Raumtemperatur, ob im Sommer oder Winter, nahezu unmöglich macht. Besonders deutlich wird das momentan während den Nächten, wo die Temperaturen in den Gebäuden auch auf die 10C° fallen.
Selbst ich hätte nicht gedacht, dass in Australien überhaupt solche Temperaturen möglich sind. Glücklicherweise bin ich allerdings in Geraldton und keine 400 km südlicher in Perth, wo der Winter noch mehr einhält, als er es hier schon tut. Was die Sonnenstunden anbelangt gab es nur eine geringe Veränderung. Während im Sommer die Sonne spätestens um 20 Uhr unterging, wird es mittlerweile schon um 18 Uhr dunkel – im Vergleich zu Deutschland ist das ein relativ kleiner Unterschied.
Soviel zum klimatischen Wandel hier in der Mitte Western Australiens. Was nun?
Ich kann euch schlecht schon wieder vom Rumreisen erzählen und dem damit zusammenhängenden neuen Rückreisetermin :) Doch das passt hier wohl am besten noch in den freien Platz rein.
Es ist mittlerweile schon Anfang Juni und wirklich lang ist es bis zu meinem letzten Arbeitstag an der Leaning Tree Community School nicht mehr. Noch 4 verbleibende Schulwochen sind es bis zum 8. Juli, meinem letzten Arbeitstag in Geraldton. Dieser Tag ist zudem auch das Ende des zweiten Schulterms, mit welchem ich dann ein ganzes halbes Schuljahr an dieser Schule verbracht habe. Krass wenn ich nur dran denke, dass ich Anfang Februar hier angekommen bin und mittlerweile es schon Juni ist! Was das immer näher kommende Ende mit sich bringt, ist natürlich die Planung der Zeit danach. Seit geraumer Zeit hab ich mir Gedanken gemacht was ich eigentlich anschließend mache, schließlich geht mein Rückflug ja erst am 11. August. Gehe ich wieder ein bisschen reisen? Wenn Ja, wohin und wie finanzier ich das Ganze? Treibt es mich nach Bali (Philippinen), wo der Geldbeutel außer vom Flug relativ gering im Vergleich zu Australien belastet wird? Oder buche ich meinen Rückflug um und fliege schon früher nach Deutschland zurück?

so wirds dann vermutlich aussehen
Alles fragen mit denen ich mich beschäftigt habe, denn schließlich ist es ja eine relativ lange Zeitspanne von nahezu einem Monat, welche geplant werden muss. Das Einzige was für mich verpflichtend ist, ist die Teilnahme an dem „Final-Camp“ in Perth, welches vom 9. bis zum 11. Juli stattfindet. Allerdings verspreche ich mir von diesem Camp relativ wenig, da sich die Teilnehmerquote während diesem Monat stark reduziert hat, bzw. reduzieren wird. Abgesehen von einer deutschen Freiwilligen, welche das Programm nach ihrem Projektwechsel abgebrochen hat, werden zwei Südkoreaner frühzeitig die Heimreise antreten, da der Studienbeginn sie dazu zwingt. Ebenso Chris, mit welchem Ich zusammen die Zeit in Broome verbracht habe, wird es schon in 2 Wochen frühzeitig in das weitentfernte Heimatland treiben. Die Teilnehmerzahl des „Final-Camps“ hat sich demzufolge auf ganze 4 Teilnehmer reduziert (Kathrin, Fabian, Max und Ich). Soweit ich weiß werden auch noch ein paar neue Freiwillige am Camp teilnehmen, wobei für diejenigen es erst das „Mid-Year-Camp“ sein wird. Wie groß auch immer die Teilnahme sein mag, wir werden hoffentlich nicht zu produktiv werden und das Jahr als Freiwillige in Australien gut abschließen können. Was den ersten Punkt anbelangt mach ich mir weniger Sorgen, was bereits die vorhergegangen Treffen heraus gestellt haben :)
Demzufolge war also der Zeitraum zwischen dem 12.Juli und dem 11. August zu planen. Bei einem Blick in mein Reiseportmonae wurde mir allerdings relativ schnell bewusst, dass meine Möglichkeiten finanziell sehr beschränkt sind und 4 Wochen voller Reisen in Australien definitiv nicht in Frage kommen. Priorität hatte für mich allerdings ein Roadtrip entlang der Westküste, da ich bisher noch nicht die Möglichkeit hatte diesen Teil Australiens zu sehen, welcher landschaftlich sehr viel verspricht. Diese zwei Faktoren ließen folgenden Plan zustande kommen:
Ich werde mir in den nächsten Wochen Travelpartner für einen Roadtrip entlang der Westküste suchen, welche ähnliche Reiseziele und Pläne verfolgen. Max hat mir bereits schon versichert, dass er auch mitkommen würde, falls diese Möglichkeit bestände. Nach einem Blick in das Backpacker-Forum wurde deutlich, dass es viele Reisende aufgrund der Winterzeit in den wärmeren Norden treibt, welche meistens Broome oder Darwin als Reiseziel angeben. Da Backpacker allerdings faule Hunde sind und immer erst auf den letzten Drücker ihre Trips organisieren, fand ich nur Anzeigen für die nächsten zwei Wochen in diesem Forum. Da allerdings nahezu stündlich neue Einträge gepostet werden, mach ich mir relativ wenige Sorgen jemanden zu finden, welcher dieselbe Richtung einschlägt. Am liebsten würde ich mich natürlich mit Max, einer Gruppe anschließen welche bereits einen Campervan gemietet hat und wir nur für das Benzin und Essen bezahlen müssten. Als gewünschtes Reiseziel stand für mich relativ schnell Broome fest, da ich aufgrund meines ersten Projektes schon die Umgebung und ein paar Leute kenne. Planmäßig werde ich also nach dem 1-2-wöchigen Roadtrip eine weitere Woche in Broome verbringen. Ich habe bereits schon mit den Leuten aus meinem ersten Projekt Kontakt aufgenommen, welche sich auch sehr freuen würden uns wieder zusehen. Für mich wäre das auch eine Gelegenheit diese wirklich schöne Gegend, nicht als Arbeiter zu erleben, sondern die Möglichkeit bekommen würde die Vorzüge, welche besonders im Fischen und der Landschaft liegen, zu genießen. Ebenso wäre es ein schöner Abschluss das Jahr dort zu beenden wo es angefangen hat. Demnach habe ich also bereits einen Flug von Broome zurück nach Perth gebucht, welcher am Morgen des 1.August geht.
Flug von Broome nach Perth

Die Frage war nun nur, was ich mit den letzten 10 verbleibenden Tagen anstelle. Definitv sind 10 Tage in Perth zu lange, da ich bereits in der Vergangenheit schon immer wieder dort war. Demzufolge habe ich also meinen Rückflug vom 11. August auf den Abend des 1. Augusts verlegt und werde meine Heimreise nach Deutschland schon frühzeitig antreten. In Dubai allerdings werde ich einen zweitägigen Zwischenstopp einlegen um in Deutschland nicht allzu schlapp anzukommen. Zudem bietet mir das auch noch die Möglichkeit ein wenig von Dubai zusehen, was bestimmt auch ein Erlebnis für sich werden wird. Nach 2 Nächten in Dubai werde ich am Mittag des 4. Augusts meinen letzten Flug nach Frankfurt antreten wo ich am selben Abend noch um 19.20 Uhr Ortszeit ankommen werde.

Meine Flugverbindung für die Rückreise

Also: NEUER Rückreisetermin!!! Ankunft in Frankfurt: 4. August 2011 um 19.20 Uhr

Das sind also die aktuellen Pläne für meine Zeit nach Geraldton, worauf ich mich schon sehr freue. Schließlich vergeht während dem Reisen die Zeit meistens sehr schnell und ich demzufolge nach meinem letzten Arbeitstag auch schon fast in Deutschland wäre :) Das soll allerdings nicht heißen, dass ich meine verbleibende Zeit hier in Geraldton nicht genieße! Ganz im Gegenteil, ich genieße die Zeit noch so gut es geht, auch wenn ich mich schon sehr auf meine Rückkehr freue.

Daniel

Dienstag, 7. Juni 2011

Melbourne

am Hafen von Geelong
Einen ganzen Monat später, folgt nun auch der letzte Reisebericht, welcher in Melbourne endete. Mittlerweile denken bestimmt einige von euch schon: „Mensch, dieser Dani ist ja nur am Reisen!“ So ist es leider nicht – mittlerweile schaffe ich ja schon wieder seit 5 Wochen, aber vor lauter Reiseberichten etc. hatte ich nicht die Gelegenheit euch von dieser Zeit zu berichten, wobei sich da auch schon wieder einiges angestaut hat, was ich euch auch so schnell wie möglich berichten werde.
Aus Pier wird ein Bier :)
Nachdem wir nach Torquay die Great Ocean Road hinter uns gelassen haben ging es quasi direkt nach Melbourne, lediglich ein kurzer Zwischenstopp in Geelong hielt uns von der direkten Fahrt nach Melbourne ab. Schließlich laß der Kalender den 1.Mai, welcher wohlbekannt ein Tag zum Wandern und zum Betrinken ist. Diese Tradition konnten wir auch auf australischem Boden nicht auslassen und so machten wir uns auf schnellstem Weg in Richtung Großstadt, wo wir zwar auch wanderten, allerdings nicht auf irgendwelchen Feldern oder durch Wälder sondern durch das stressige Großstadtleben Melbournes, welches bei vielen Einheimischen zu komischen Blicken führte, da der 1. Mai auf der australischen Feiertagskarte noch nicht gekennzeichnet ist.
 
hier finden die Australian Open statt
Leider fand unser Frühschoppen relativ ungemütlich auf dem letzten Stück der Great Ocean Road, wo wir zwar mit Rotwein statts Bier anstoßten, was dennoch den selben Zweck erzielte, wie das gute alte deutsche Bier, auf welches die Vorfreude bei mir mittlerweile immer mehr steigt. Zum ersten Opfer meines alkoholischen Konsums viel das „Pier-Schild“ am Hafen von Geelong. :)
Nachdem wir anschließend gegen Mittag in Melbourne ankamen, wurde Dominiks Reiserucksack kurzum in einen Wanderrucksack umgewandelt. Die Verstauung der Bierdosen sowie des edlen roten Tropfens gestaltete sich unkomplizierter als das Trinken während dem Wandern, da es verboten ist, Alkohol in der Öffentlichkeit zu konsumieren. Nachdem das Gut allerdings in den schnell erworbenen Mc Donalds‘ Bechern landete, stand einer gemütlichen Wanderung nichts mehr im Wege.
Melbourne Cricket Ground
Ungewohnt für eine erste Maiwanderung endete diese auch nicht auf irgendeiner „Hocketse“, sondern im Melbourne Cricket Ground, welches das größte Stadium Melbournes ist und ganze 100.000 Zuschauer fässt. Hier schauten wir uns zur Feier des Tages ein Australian Rules Football Match an, welches umgangssprachlich auch als „Footy“ bekannt ist. Eine Mischung aus Fußball und Rugby, welches mir bereits schon aus gemeinsamen Fernsehabenden mit Dean bekannt war, wobei die Regeln nur Fragezeichen in den Köpfen der anderen erscheinen ließ. Für eine ausführliche Beschreibung dieser Sportart wird es auch in diesem Eintrag nicht kommen, dafür muss eine Veranschaulichung herhalten.

Melbourne Cricket Ground von innen
Australian Rules Football
So schauten wir also am Ende des Tages noch das Spiel zwischen Collingwood und den Western Bulldogs an, beide Teams aus Melbourne, was unter anderem auf meiner australischen To-Do-Liste fehlte. Das einzige Problem was an diesem Abend nur noch vor uns lag war das Aufbauen unseres Zeltes in Mitten einer Großstadt, welches sich definitiv nicht als einfach gestaltete. Schließlich ist das Campen hier überall verboten und die Gefahr von einem Ranger erwischt zu werden ist in Großstädten nicht die Kleinste. Jule und mir blieb allerdings nichts anderes übrig, als das Zelt in einem Park aufzuschlagen und uns am nächsten Morgen um 6.30 Uhr vom Wecker aus dem Nest schmeißen zu lassen. Die folgenden zwei Nächte verbrachten wir auf die Selbe Art und Weise, was uns zwar Schlafmangel bescherte, uns dafür aber auch mehr Zeit in Melbourne brachte, was durchaus kein Nachteil war. Denn im Gegensatz zu Adelaide hatte die zweite Großstadt auf unserer Reise um einiges mehr zu bieten als die Erste, was Jule und Ich auch an Tag 2 für einer ausführlichen Stadtbesichtigung nutzten.

Federation Square
Flinders St Station
View from Fitzroy Gardens
mit dieser Bummelbahn, konnte man eine Stadtführung gratis nutzen
St. Patricks Cathedral
Shrine of Rememberence

Der vierte und letzte Tag in Melbourne war zudem auch der letzte meiner Reise, denn für mich ging es nach 2 ½ Wochen Reise wieder zurück nach Geraldton wo die Schüler/innen auch schon sehnsüchtig auf mich warteten, denn ich kam nicht zum Schulstart zurück sondern während der ersten Schulwoche, welches natürlich von Lara zuvor genehmigt wurde. Kurzum habe ich mich also von den anderen Dreien verabschiedet und machte mich auf den Weg zum Flughafen, wo ich meinen Flug nach Perth nahm. Nachdem ich meine Nacht ungemütlicher weise auf 4 zusammengerückten Stühlen einer Fast-Food-Kette verbrachte, nahm ich am nächsten Morgen meinen Bus zurück nach Geraldton. Auch wenn ich während meiner Reise mal wieder wunderschöne Landschaften und Gegenden zusehen bekam, war ich letzten Endes doch froh wieder zurück in Geraldton zu sein. Eine warme Dusche, ein bequemes Bett und mal wieder was leckeres zum Essen machte die Vorfreude auch nicht so schwer.

Exhibition Building
Queen Victoria Market
Melbourne Skyline


So habe ich also meine ersten Schulferien auf australischem Boden verbracht. Damit ihr euch auch vorstellen könnt wie weit ich eigentlich während dieser Zeit gereist bin, habe ich noch folgende Karte für euch editiert. Auch wenn es relativ einfach gesagt ist, dass Australien 20x größer als Deutschland ist, wird bei dieser Karte das ganze doch erst wirklich anschaulich.


Ich hoffe ihr konntet Interesse an meinen Reisebberichten finden. Zukünftig wird es wieder Berichte von interessanten Wochenendausflügen und dem Alltagsleben aus Geraldton geben, welche bestimmt genauso lesenswert sind.


Daniel