Aufbau fuer die Art-Show |
Naja, nun zum interessanten Teil der ganzen Geschichte. Meine letzte Woche in Geraldton habe ich mir definitiv ruhiger vorgestellt! Um ehrlich zu sein, war das die stressigste Woche die ich während meiner kompletten Zeit hier in Geraldton hatte. Während die Planung und Vorbereitung für mein Farewell-Dinner die meiste Zeit verschlang, mussten in der Schule zahleiche Werke der Kids eingerahmt werden, welche sie über das vergangene halbe Jahr im Kunstunterricht kreiert hatten, denn am Ende der Woche stand ebenso noch die Kunstaustellung der Schule auf dem Plan, welche als Fundraiser ins Leben gerufen wurde. Unter dem Namen „Sprouting“ versuchte die Schule mit dem Verkauf von Werken ein wenig Geld in die Schulkasse zu spülen. Die ganze Veranstaltung wurde größtenteils von der Kunstlehrerin Skye organisiert, welche 5 Stunden die Woche, bei jeder Klasse den Kunstunterricht hält. Bei 50 Schüler/innen kam da natürlich so einiges zusammen.
Natürlich wurden nur die besten Stücke eingerahmt, was allerdings dem damit verbundenen Aufwand wenig schenkte. Trotz eines kompletten Samstagmorgens, mit zahlreichen Helfern, blieben noch eine jede Menge uneingerahmter Werke für mich reserviert. Einige der Bilderrahmen wurden gespendet, andere hingegen aus dickem farbigem Karton selber gestaltet. Beim bloßen Blick auf die Bilder, welche selbst verständlicherweise mit verschiedenen Zeichentechniken gemalt wurden, schienen viele eher unbesonders. Doch als sie am Ende eingerahmt vor mir lagen, war ich sehr überrascht wie gut einige der Bilder wirklich aussahen – lag das wirklich alles nur am Rahmen :) Nichts desto trotz, verbrachte ich also meine komplette erste Hälfte der Woche mit dem Einrahmen der Bilder. Der komplette Donnerstagmorgen ging dann noch in den Aufbau der ganzen Veranstaltung. Der Einlass für Eltern und Schülern, war getrennt von dem für die Öffentlichkeit, da man den Eltern zuerst die Möglichkeit geben wollte die Werke ihrer Kinder zu erwerben. Für das Wohl der Gäste wurden sämtliche Snacks von den Eltern bereit gestellt, sowie hinter der Bar eine Flasche Wein nach der anderen geöffnet.
Der ganze Stress und damit verbundene Aufwand hat sich dennoch gelohnt, denn am Ende des Abends wurden all die Werke verkauft bzw. versteigert und die Veranstaltung konnte somit als erfolgreich abgeschlossen werden.
Doch wo war nun die Zeit für die Planung meines großen Essens geblieben? Um ehrlich zu sein weiß ich das selbst nicht genau! Während ich schon zwei Wochen zuvor die Einladung für mein Farewell-Dinner ausgegeben habe, wurde so ziemlich der ganze Rest auf den letzten Drücker von mir erledigt. Das endgültige Menü hatte, ich am Anfang der Woche entschieden, nachdem ich mir nach Rücksprache aus Deutschland noch die letzte Vergewisserung über die Rezepte geholt hatte.
Den Einkauf hatte ich am Donnerstagabend glücklicherweise noch erledigen können, da gerade an diesem Abend die Supermärkte überdurchschnittlich lange aufhaben. Auch wenn die Schule zwar für die kompletten Kosten der Lebensmittel aufkam, schaute ich dennoch in der Schule nach vorhandenen Dingen um unnötige Kosten zu sparen. Für 30 bestätigte Gäste wurde der Einkaufswagen mit den verschiedensten Leckereien gefüllt, mit der Devise im Hinterkopf: „Besser zu viel, als zu wenig!“, was sich im Nachhinein nicht als falsch heraus gestellt hatte :)
Für mein 3-Gänge-Menü wollte ich eigentlich schon einige Dinge im Voraus kochen, wozu ich leider nicht mehr die Zeit finden konnte. So habe ich mich also voll auf die Hilfe meiner zwei deutschen Kollegen Kathrin und Fabian verlassen, welche mir ihre Hilfe anboten. Doch bevor das große Kochen am Freitag nach Schulschluss anfangen konnte, stand noch die Verabschiedung von all den Schüler/innen statt. Da es insgesamt nur um die 50 Kids sind, dachte ich mir, für jeden eine Kleinigkeit zu besorgen und sie damit zu erfreuen. Für viele war der Bleistift und der Kugelschreiber bedeutungslos, allerdings dafür die Freude am Lolli umso größer. Natürlich erklärte sich das von selbst, denn als kleiner Grundschüler wusste ich auch noch nicht was ich mit einem Kugelschreiber anfangen sollte und erfreute ich lieber an den prächtigen Farben der zahlreichen Bundstifte. Auch wenn ich bereits im Voraus wusste, dass mir der Abschied nicht ganz so einfachen fallen wird, kamen die Tränen dann doch plötzlich und ganz unerwartet. Da stand ich also nun vor dem Haufen kleiner Kinder, welche mir Tag für Tag Freude an der Arbeit bereitet hatten und wusste nicht was ich sagen sollte.
fleissige Helfer - Fabian & Brenda |
meine Gaeste |
die Worte sind mir nicht einfach gefallen... |
Nichts desto trotz, konnte ich unter provisorischen Umständen das Menü noch zu Ende kochen. Auch Lara nutzte diese kleine Unterbrechung um ein paar Worte los zu werden, denn es war nicht nur für mich der letzte Abend an dieser Schule, sondern auch noch für zwei weitere Lehrerinnen – Skye wird nämlich während den Schulferien nach Margaret River ziehen und Steph wird ab dem nächsten Schulterm an einer anderen Schule unterrichten. Auch für mich blieben noch ein paar Worte übrig, sowie ein paar Geschenk über welche ich mich besonders freute – ein T-Shirt mit der Aufschrift: „Geraldton – it blew me away“, sowie einem Stubie-Holder von Geraldton, welcher mir das Vernichten des Corona-Kastens erleichtern sollte. Nachdem anschließend jeder noch genüssliche den Bratapfel im Nussmantel mit Vanille- und Karamelleis schlemmte, nahm der Abend gegen 22 Uhr sein Ende, denn für mich ging es am darauffolgenden Tag schon früh auf den Weg nach Perth und die Koffer warteten auch noch darauf gepackt zu werden.
v.l.n.r Joe, Ich und Gino |
So endete also meine Zeit in Geraldton...
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