Dienstag, 14. September 2010

Es war die Ruhe vor dem Sturm

The West Kimberlys are going crazy. Gestern Abend hat es nach 1 ½ monatiger Trockenperiode wieder geregnet. Naja sagen wir mal es hat genieselt :) Aber wie haben wir so schön gelernt „It’s for the nature“. Naja eigentlich waren wir ganz froh darüber, weil die Temperatur ein wenig gesunken ist. Hatten abends um 10 Uhr immer noch knapp an die 30C° und dafür ist aber die Luftfeuchtigkeit gefühlter weise ins Unendliche gestiegen. Hier schwitzt man nur einmal am Tag! Normalerweise regnet es erst im Dezember, soviel zum Thema Klimawandel. Heute Morgen waren wir eigentlich ganz froh, dass es auch wieder geregnet hat, weil wir wirklich nicht darum zu beneiden sind bei prallem Sonnenschein zu schaffen. Ich hab auch das Gefühl, dass die Sonne hier ganz anders brennt wie in Deutschland, was wohl am langsam auftauchenden Ozonloch liegen müsste. Naja am Mittag ist der Himmel dann aufgerissen und wir hatten unsere gewohnten 38C°.
Mit der Kühle waren natürlich wieder die „Mossis“ back und natürlich haben diese die Fliegen gleich mit gebracht. Norman hat gleich mal sein Kopf mit einem T-shirt bedeckt, weil die Fliegen hin und wieder einem in die Ohren und die Nasenlöcher kriechen wollen. Ist halt feucht und kühl dort, wie ich die scheiß viecher einfach hasse! Naja um ehrlich zu sein, war es am Anfang nervender, vllt. liegt es auch einfach daran, dass man sich langsam daran gewöhnt, dass dir immer mindestens eine Fliege im Gesicht rum kriecht…
Genug über die Natur gemeckert, jetzt zu mir. Also gestern Morgen sind Mario und Ich erst mal nach Beagle Bay gefahren und haben dort paar gebrauchte Türen und Fenster, natürlich mit eingebautem Mosquitoenetz, eingeladen. Die Pergola haben wir bereits heute schon um einen Meter nach oben gehoben, jetzt will er noch Mosquitoenetz drum rummachen und halt die Türen und Fenster noch einbauen um einen größeren Bereich zu bekommen, wo man von diesen Viechern sicher ist. Sie sind es halt gewohnt abends außen zu sitzen und ohne Mosquitoes ist das gleich 2mal angenehmer…
Danach hab ich noch 3 Barrols mit Sprit gefüllt, weil der Generator am Top Camp mal wieder Nachschub brauchte. Diese verdammte Maschine schluckt 400 Liter in der Woche, was 800$ sind – nur für Strom! Man könnte hier also für über 40 000$ Solarplatten aufs Dach knallen und man hätte nach nur wenigen Jahren das Geld schon wieder drin!
Am Nachmittag hab ich mich noch meinem Gewächshaus gewidmet :) Um ehrlich zu sein, will ich einfach nur diese Baustelle schließen. Ich mags halt net, wenn man überall noch Sachen zu tun hat, aber das bringt die Gegend hier wohl so mit sich! Es ist fast fertig, wir müssen morgen nur noch die Sprinkler einbauen und dann wärs das. Es sind auch schon die ersten Klettererbsen und Wassermelonen aus dem Boden gesprießt :)
Heute haben wir den ganzen Tag damit verbracht, das Graß in der Nähe der Solarplatten zu stutzen. Können ja schließlich dort keinen Schatten gebrauchen, wenn die Sonne dort den ganzen Tag drauf brennt. Außerdem haben wir noch die Solarplatten gereinigt, was man hier in der Regel öfters machen muss, weil die Platten sich in der Nähe der Einfahrt befinden und regelmäßig vom Staub der einfahrenden Autos beschichtet werden. Norman hat genau aus diesem Grund schon von Mario en Anschiss bekommen :) Ab sofort heißt es mit 10km/h aufs Gelände einfahren… ist gar nicht so einfach wenn man durchs ganze Out Back keine Geschwindigkeitsbegrenzung hat und nur von der Beschaffenheit der Straße gebremst wird.
Es ist eigentlich heute auch ein historischer Tag, weil Mario uns das erste mal gesagt hat, dass wir heute gute Arbeit geleistet haben :) Vllt. lag es auch einfach nur an seinen 4 Dosen voll „Cola“ :) Ihr müsst euch das so vorstellen: Jeden Abend pilgert mario regelmäßig zum Kühlschrank und holt sich ne Dose Cola-Light. Öffnet sie, trinkt einen Schlug und läuft unauffällig an seinem Alkoholtisch vorbei auf dem immer sein Whiskey wartet, den er dann anstatt der Cola einfüllt :) Ich sag dazu nur Fuchs :D
Heute hat er auf unseren Wunsch auch gesagt, wie er seinen Likör macht. In 3 Wochen ist dann also unser eigener Stoff fertig :) Kein Oettinger mehr :D Also…einfach ne beliebige Frucht in nen großen Kanister schmeißen, in unserem Fall waren es so kleine Orangen, und im Verhältnis 3:2 mit Zucker auffüllen. Dann wird die Flasche oder der Kanister einfach in die Sonne gestellt und lässt den Zucker arbeiten. In unserem Fall ist der Stoff nach 3 Wochen fertig, hängt allerdings davon ab wie warm es in der Umgebung ist. Dann können wir es noch beliebig mit irgendwas alkoholischem Mischen und dann ists fertig. Man muss hier im Out Back zu solchen Mitteln greifen, weil es nur erlaubt eine geringe Menge an Alkohol zu transportieren, wenn man von den Städten ins Out Back fährt.
Nächstes mal erzähl ich euch dann noch bissle was über die Energieversorgung und dann gibt’s auch ein paar Bilder. Wird hier noch welche hinzufügen, wenn ich passende geschossen habe.
Macht’s gut ;)

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